"Eat this, Greta!": Burger King wirbt für fleischlosen Whopper.

Foto: burger king

Weitere Sujets der aktuellen Kampagne: "Made from plants with love" und ...

Foto: burger king

... "time to king".

Foto: burger king

Wien – Mit dem Spruch "Eat this, Greta!" wirbt die Fastfoodkette Burger King aktuell für seinen "Plant-based Whopper". Der Claim in Verbindung mit dem im Gesicht tätowierten Mann sorgt derzeit für Beschwerden beim österreichischen Werberat.

"Ich finde die aktuelle neue Plakatwerbung von Burger King befremdend, irritierend und verstörend. Es ist ein Porträt eines nicht sehr freundlich dreinblickenden Mannes zu sehen, dem man aufgrund Kopfhaltung, Mimik und Gesichts- und Kopftätowierungen eine akute Gewaltbereitschaft zuschreiben könnte, daneben steht in Großbuchstaben 'Eat this, Greta!', übersetzt heißt das 'Nimm das, Greta!' – mit Greta ist ganz offenbar die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg gemeint. Und auf 'eat this' oder eben 'nimm das' könnte durchaus ein Faustschlag folgen, all das könnte man unterschwellig aus dem Kontext herauslesen", heißt es in einer Beschwerde. Von einem anderen Beschwerdeführer wird das Sujet als "sexistisch und schikanös" empfunden. "Greta Thunberg ist ein minderjähriges Mädchen. Das ist Bullying."

Werberat sieht keinen Grund zum Einschreiten

Der Werberat sieht hier keinen Grund zum Einschreiten. "Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen kann den Vorhalt, dass der Protagonist aufgrund seiner Tätowierungen einen gewalttätigen Eindruck hinterlässt, nicht nachvollziehen", heißt es in der Begründung.

Der Slogan "Eat this, Greta!" werde eher als Aufforderung gegenüber der Vegetarierin verstanden und nicht als Drohung, handelt es sich doch um einen pflanzenbasierten Burger. Eine nicht unerhebliche Zahl der Werberäte und Werberätinnen spricht sich aber "für die Aufforderung, bei der Gestaltung von Werbemaßnahmen künftig sensibler vorzugehen", aus. "Kritisiert wird in diesem Zusammenhang vor allem, dass das beanstandete Sujet insgesamt dennoch einen aggressiven Eindruck hinterlässt, der vor allem aufgrund der Anspielung auf die junge Klimaaktivistin unpassend ist", so der Werberat.

Burger King ließ Model unterschrieben

"Wir möchten uns ganz eindeutig von den seitens der Beschwerdeführer genannten gewaltverherrlichenden Inhalten distanzieren", heißt es von Burger King, "Ziel unserer Kampagne ist es vielmehr, verschiedene Persönlichkeiten mit unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht – und damit das ganze Spektrum unserer Bevölkerung – auf unseren Plakaten abzubilden". Die Fastfoodkette verweist hier auf weitere Sujets der Kampagne, die derzeit affichiert sind.

Das "M" im Gesicht des Mannes erinnert einen Beschwerdeführer an die Mara-Banden, die in Nord- und Mittelamerika agieren. "Die auf unserem Plakat befindliche Person ist ein in Österreich lebendes Model", sagt dazu Jan-Christoph Küster, er leitet das Marketing bei Burger King in Österreich, auf STANDARD-Anfrage. "Um sicherzugehen, dass hinter den Tattoos unseres gewählten Models keine gewaltverherrlichenden Hintergründe stehen, haben wir uns dies von ihm schriftlich vorab bestätigen lassen." Beim Burger-King-Model stehe das M für seinen Namen Moe, die Mara-Gang verwende MS und die Zahl 13, beim Mann auf dem Sujet ist die Zahl 12 tätowiert. (red, 15.10.2020)