Wilderei und die Zerstörung tropischer Regenwälder machen den Waldelefanten besonders zu schaffen.

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In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Waldelefanten in den Schutzgebieten der Elfenbeinküste dramatisch zurückgegangen. Das berichtet ein internationales Forscherteam im Fachmagazin "Plos One". Demnach brach die Population der Dickhäuter in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten um 86 Prozent ein – von 1.611 Individuen im Jahr 1994 auf aktuell 225. Die Forscher analysierten Dungzählungen, Aufzeichnungen von Menschen-Elefanten-Konflikten, Medienberichte und Befragungsdaten aus den Jahren 2011 bis 2017.

Nur in vier der 25 untersuchten Schutzgebiete fanden sie noch Hinweise auf Waldelefanten. Mehr als die Hälfte der Schutzgebiete waren vollständig in Farmen und Siedlungen umgewandelt worden.

Dringende Schutzmaßnahmen

Waldelefanten mit ihren auffallend großen und runden Ohren sind die kleineren Verwandten der Steppenelefanten und die zweite Elefantenart in Afrika. Sie leben in den Regenwäldern Zentral- und Westafrikas.

Um die verbleibenden Waldelefantenpopulationen zu erhalten, sind laut den Autoren massive Erhaltungsmaßnahmen, einschließlich Strafverfolgung und Ranger-Patrouillen, erforderlich. Die seltenen Dickhäuter zu schützen sei gerade auch deshalb so wichtig, weil sie sich äußerst langsam fortpflanzen: Weibchen werden mit rund 14 Jahren geschlechtsreif, Männchen erst 15 Jahre später. Die Tragzeit dauert, wie auch bei ihren Verwandten in der Savanne, rund 660 Tage. (red, APA, 15.10.2020)