Ein ehemaliger Gefangener wird von seiner Familie abgeholt.

Foto: AFP / Delil Souleiman

Qamishli – Die kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) im Nordosten Syriens haben mehr als 600 syrische Gefangene freigelassen, die wegen ihrer Verbindungen zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Haft waren. Alle 631 Entlassenen seien syrische Staatsbürger ohne "Blut an ihren Händen", sagte der Sprecher des Syrischen Demokratischen Rates (SDC), Amdshad Osman, der dpa am Donnerstag. Ausländer mit Verbindungen zum IS seien bisher nicht freigelassen worden.

Die Freilassungen aus den Gefangenenlagern bei Qamishli nahe der Grenze zur Türkei am Donnerstag seien die ersten nach einem Amnestieabkommen mit arabischen Stämmen in Ostsyrien, sagte Osman. Weitere sollen folgen.

Kurden fordern internationale Lösung

Syrische Kurden haben eine wichtige Rolle im Kampf gegen den IS im Bürgerkriegsland Syrien gespielt. Die von der Kurdenmiliz YPG dominierten SDF bewachen in den 2016 in Nordsyrien eingerichteten Lagern tausende IS-Gefangene, unter ihnen auch viele Ausländer und deren Familien. Sie fordern die internationale Gemeinschaft seit langem auf, eine Lösung für die gefangenen IS-Leute zu finden. Mehrere europäische Staaten haben es bisher jedoch abgelehnt, die IS-Anhänger zurückzuholen. (APA, dpa, 16.10.2020)