Offiziell soll Martin Pucher, Chef der Commerzialbank Mattersburg, die Tankstelle für sein Unternehmen benötigt haben.

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Mattersburg – Die Causa um die Commerzialbank Mattersburg ist um eine Facette reicher: Ex-Bankchef Martin Pucher soll sich 2005 eine eigene Tankstelle haben bauen lassen, um dort Treibstoff für "schlechte Zeiten" zu lagern. Das gehe aus der Einvernahme eines Mattersburger Unternehmers hervor, berichtete der "Kurier" am Freitag. Dieser gab an, die Tankstelle für Pucher auf seinem Firmengelände errichtet zu haben.

Offiziell habe er die Tankstelle für sein Unternehmen benötigt. "Wenn ich gesagt hätte, dass die Tankstelle für Pucher zur Hortung von Treibstoff dient, hätten alle geglaubt, dass ich blöd bin", sagte der Unternehmer laut "Kurier". Auf den Kosten von rund 400.000 Euro sei er sitzen geblieben, obwohl Pucher ursprünglich zugesagt habe, die Errichtung zu finanzieren.

Geldbündel aus Schreibtischlade

Außerdem soll der Unternehmer ausgesagt haben, dass er in Tranchen rund 70.000 Euro von Pucher erhalten habe. Dieser habe die Geldbündel in der Commerzialbank Mattersburg aus einer Schreibtischlade gefischt. Der Unternehmer sei damit ins Erdgeschoß der Bank gegangen und habe die Beträge auf sein Kreditkonto eingezahlt, den Beleg habe er Pucher gebracht.

Der Kredit sei für eine Firma gewesen, deren Geschäftsführung er übernommen habe, nachdem Pucher ihm den Posten angeboten hatte, sagte der Unternehmer demnach. Persönlich habe er von dem Konto nie etwas abgehoben. (APA, 16.10.2020)