Laut Wiener Linien weigerte sich der Mann, die Station zu verlassen, und wurde deshalb fixiert.

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Wien – Gegen Sicherheitsleute der Wiener Linien gibt es Rassismusvorwürfe. Sie sollen einen Schwarzen, der offenbar nicht bereit war, wie vorgeschrieben einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen, in der U-Bahn-Station Westbahnhof mehrere Minuten zu Boden gedrückt haben. Das berichtete die ORF-Sendung "Wien heute" am Sonntagabend. Die Geschäftsführerin der Wiener Linien, Alexandra Reinagl, wies Rassismusvorwürfe zurück und sah ein korrektes Vorgehen.

Zeugen filmten den Vorfall mit dem Handy.
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Zeugen filmten den Vorfall mit dem Handy mit. Drei Securitys fixierten den Mann demnach auf dem Boden. Laut Reinagl war dem ein langes Gespräch vorausgegangen. Der Mann habe aber weder einen Mund-Nasen-Schutz anlegen noch die Station verlassen wollen. Zu einem körperlichen Einsatz komme es nur dann, wenn die Sicherheitsleute angegriffen würden und sich schützen müssten oder eine Person vor sich selbst geschützt werden müsse, so die Wiener-Linien-Geschäftsführerin gegenüber "Wien heute".

Ngosso fordert Konsequenzen

Nun sollen die Überwachungskameras der Station und die Bodycams der Securitys ausgewertet werden und zur Klärung beitragen. Die Polizei erstattete gegen die Securitys wie auch gegen den Betroffenen Anzeige wegen gegenseitiger Körperverletzung.

Die Wiener SPÖ-Politikerin Mireille Ngosso meldete sich via Instagram zu Wort und forderte Konsequenzen. "Eine derartige Gewaltausübung darf nicht toleriert werden", schrieb Ngosso. Sie sei bereits mit der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) in Kontakt. (APA, red, 19.10.2020)