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Landesweit demonstrieren tausende Nigerianer gegen Polizeigewalt.

Foto: REUTERS/TEMILADE ADELAJA

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Eine geballte Faust in den Farben der nigerianischen Flagge wurde auf Social Media zum Symbol der Proteste.

Foto: AP/Sunday Alamba

Lagos – Bei erneuten Protesten gegen Polizeigewalt in Nigeria ist der Gouverneur eines Teilstaates nach eigenen Angaben angegriffen worden. Er habe am Samstag bei einer Demonstration in Osogbo, der Hauptstadt von Osun im Westen des Landes, eine Ansprache gehalten, teilte Adegboyega Oyetola am Sonntag mit. Dabei hätten "politische Schläger" ihn und Mitglieder seines Teams angegriffen. Dies sei ein Mordanschlag gewesen, sagte er.

Bei dem Angriff wurden demnach Fahrzeuge im Konvoi des Gouverneurs beschädigt. Seit mehr als einer Woche demonstrieren Tausende Menschen in Nigeria gegen Polizeigewalt. Die landesweiten Proteste richteten sich vor allem gegen die mittlerweile aufgelöste Eliteeinheit Special Anti-Robbery Squad (Sars). Ihr wird Erpressung, Folter, willkürliche Verhaftungen und sogar Mord vorgeworfen. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sind seit Beginn der Proteste mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Polizisten.

#EndSARS

Inzwischen fordern die Demonstranten weitrechende Polizeireformen. Unter dem Hashtag #EndSARS verbreiteten sich die Proteste schnell international und führten auch im Ausland zu Protestkundgebungen. Berühmte Persönlichkeiten wie Twitter-Chef Jack Dorsey zeigten sich solidarisch mit den Demonstranten; er twitterte den Hashtag #EndSARS mit einem eigens für die Proteste geschaffenen Emoji, einer geballten Faust in den Farben der nigerianischen Flagge. (APA, red, 19.10.2020)