Ein Rat für junge Menschen, die auf der politischen Schiene Karriere machen wollen: Leute, seid ein bisschen vorsichtig mit euren SMS. Früher, etwa im Paläozoikum, hieß es: "A Schriftl is a Giftl." Das gilt leider auch für die digitale Kommunikation, wie jetzt Thomas Schmid, ein türkiser Topplayer, bitter erfahren musste.

Schmid hat viele SMS ausgetauscht – leider halt auch über seine persönlichen Karrierepläne (Verstaatlichten-Holding) unter Kanzler Kurz. Einer Vertrauten im Finanzministerium ("L.") berichtete er:

L: Ist gestern dein Gespräch (mit Kurz, Anm.) gut gelaufen?
S (Schmid): Ja. Er überlegt noch. Aber er ist schon mühsam.
L: Wir stehen das schon durch.
S: Er meinte ob mir ... (Unternehmen, Anm.) nicht zu zach ist. Aber unterstützt es.
L: Wie soll er das bewerten können?
S: Kann er eben nicht.
L: Wir haben einen Fahrplan gemacht.

Hier fällt schon die Respektlosigkeit gegenüber dem Kanzler auf ("Wie soll er das bewerten können?" – "Kann er eben nicht"). Aber sie haben ja "einen Fahrplan gemacht". Dann begeht Schmid Gotteslästerung:

S: Kurz scheisst sich voll an. Zu viele Leute.

Der Hintergrund des Ganzen ist, ob Kurz in einen dubiosen Deal verwickelt war. Davon ein andermal. Hier nur noch einmal ein Rat, liebe junge Karrieristen: Man kann SMS löschen, aber die Staatsanwaltschaft kann sie wiederherstellen …
(Hans Rauscher, 19.10.2020)