Die US-Behörden haben sechs Hacker aus dem russischen Militärgeheimdienst GRU im Zusammenhang mit mehreren prominenten Cyberattacken der vergangenen Jahre angeklagt, berichtet das Verteidigungsministerium. Darunter ist auch der große Angriff mit einem Erpressungstrojaner "NotPetya" im Juni 2017, der unter anderem die Reederei Maersk und den Nivea-Hersteller Beiersdorf traf.

Außerdem gehört dazu eine Attacke von Dezember 2015, die die Stromversorgung in Teilen der Ukraine unterbrach, wie aus der am Montag veröffentlichten Anklage hervorgeht. Es ist nach wie vor der einzige bekannt gewordene erfolgreiche Cyberangriff auf einen Energieversorger.

Anklage kurz vor Wahl

IT-Sicherheitsexperten hatten schon seit langem Hinweise auf russische Geheimdienst-Hacker als Drahtzieher der Attacken präsentiert. Vertreter des US-Justizministeriums äußerten sich am Montag nicht dazu, wieso die Anklage genau jetzt – rund zwei Wochen vor der US-Präsidentenwahl – präsentiert wurde.

Zu den anderen Anklagepunkten gehören auch die Cyberattacke auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea sowie auf die Partei von Emmanuel Macron vor der französischen Präsidentenwahl 2017. (APA, 20.10.2020)