Diesmal war in Hyères alles ein wenig anders. Erst hatte die 35. Ausgabe des normalerweise im Frühjahr stattfindenden "Festival International de Mode, de Photographie et d'Accessoires de mode à Hyères" in den Oktober verschoben werden müssen, dann verkündete die Jury unter dem Vorsitz des nordirischen Designers Jonathan Anderson mit dem 1978 geborenen Belgier Tom Van Der Borght einen Gewinner, der nicht mehr am Anfang seiner Karriere steht.

Van Der Borght gründete sein Modelabel bereits 2013, er verarbeitet scheinbar wertlose Materialien zu exzentrischen Modestücken. Er folgt damit auf den österreichischen Modedesigner Christoph Rumpf, der im vergangenen Jahr den "Grand Prix du Jury Première Vision" gewonnen hatte.

Tom Van Der Borght gewinnt 2020 den Hauptpreis des Festivals, er wird Kollektion auf der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin (18.-20. Januar 2021) zeigen.
Foto: Daragh Soden for Mercedes-Benz

Für ihre Accessoires, nämlich recycelte Kopfbedeckungen, wurden die französischen Designer Juana und Ddiddue Etcheberry mit dem Hauptpreis sowie mit einer neuen Auszeichnung des Modehauses Hermès ausgezeichnet. Oubadah Nouktah gewann in der Kategorie den Publikumspreis. Der Sonderpreis der Jury ging an die französischen Designer Antonin Mongin, Florian Dach & Dimitri Zephir. Marvin M. Toumo und Emma Bruschi gewannen den Chloé-Preis sowie den Chanel Métiers d’art-Preis.

Unter den Finalisten: der österreichische Designer Maximilian Rittler
Foto: Julien Boudet for Mercedes-Benz

Im Bereich Fotografie gewann Guanyu Xu aus China den Preis der Jury und Andras Ladocsi aus Ungarn den American Vintage-Preis, der Publikumspreis wurde Dustin Thierry aus den Niederlanden überreicht, die Österreicherin Stefanie Moshammer gewann die Auszeichnung des Wallpaper-Magazins.

Das Festival im südfranzösischen Hyères unterstützt seit 1986 angehende Modedesigner und -Fotografen. Die 35. Ausgabe des Festivals ging am vergangenen Wochenende über die Bühne. (red, 20.10.2020)