Gerry Foitik mit Maske bei Armin Wolf.

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Der Studiogast, der Montagabend Armin Wolf gegenübersaß, gab seine Gesichtszüge nicht preis – für die "ZiB 2" war das eine Premiere. In Innenräumen, wenn man sich dort nicht allein befinde, sei es "eben klug", einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, erklärte Rotes-Kreuz-Mann Gerry Foitik auf Nachfrage von Wolf seine mit einem Smiley geschmückte Maske. Diese sei "Ausdruck des Respekts", setzte er fort, denn zwar fühle er, Foitik, sich gesund. Doch wer weiß. Corona-infektiös könne man bekanntlich auch dann sein, wenn man überhaupt keine Symptome verspüre.

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Wolf ging über diese wohl auch massenpädagogisch gemeinten Erläuterungen nicht einfach hinweg – sondern bat für sein unverhülltes Gesicht um Verzeihung. Das öffnet Raum für Spekulationen, denn wer sich entschuldigt, meint meist, einen Fehler oder Fauxpas begangen zu haben. Handelte es sich also um einen solchen?

Nein, sollte man meinen. Fernsehinterviews mit unkenntlich gemachten Zügen gab es bisher nur, um die Identität von Auskunftsgebenden zu schützen, wenn die Redebereitschaft diese in akute Gefahr bringen könnte. Doch um Schutz vor potenziell tödlicher Gefahr durch eine Covid-19-Erkrankung ging es hier ja auch.

Werden wir uns also über kurz oder lang aus Infektionsverhinderungsgründen an Live-Interview mit Maske gewöhnen müssen? Nein, bitte nicht! Man stelle sich verbale Gemetzel wie einst etwa zwischen Wolf und Harald Vilimsky (FPÖ) über Stürmer-Vergleiche vor, ohne deren Mienenspiel mitzubekommen. Doch wer weiß! Wir haben uns unter Corona ja schon an viel gewöhnt. (Irene Brickner, 20.10.2020)