Blick aus dem Fenster: Die Erdoberfläche ist nur 420 Kilometer entfernt.
Foto: Roscosmos

Moskau – Nachdem in den vergangenen Stunden auf der Internationalen Raumstation ISS einige zusätzliche technische Probleme zu den bereits bekannten aufgetaucht waren, hatte die Besatzung in der Nacht auf Dienstag alle Hände voll zu tun. Die Reparaturarbeiten konnten schließlich jedoch mit Erfolg abgeschlossen werden: Die ISS funktioniere nun wieder normal und es bestehe keine Gefahr für ihre sechsköpfige Crew, betonte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos. Die zuvor gemeldeten Probleme mit dem System zur Sauerstoffherstellung, einer Toilette und einem Ofen zur Zubereitung der Verpflegung seien "vollständig von der Crew gelöst" worden.

Häufung von Fehlfunktionen

Die Besatzung hatte den Angaben zufolge in der Nacht gemeldet, dass die Toilette im russischen Teil der Raumstation nicht mehr funktioniere und das System zur Erzeugung von Sauerstoff zum Atmen kein dafür notwendiges Wasser mehr enthalte. In den vergangenen Wochen waren auf der ISS immer wieder technische Probleme aufgetreten.

Vor einigen Tagen etwa fiel die Sauerstoffversorgung im Swesda-Modul im russischen Bereich aus. Im August wurde ein winziges Loch entdeckt, durch das Luft aus der ISS entwich. Beide Schäden wurden behoben.

Haltbarkeitsdatum überschritten

Das erste Modul der ISS wurde bereits 1998 im All installiert. Experten warnten daher zuletzt vermehrt, dass die Anlage veraltet sei. Der frühere russische Kosmonaut Gennadi Padalka sagte vergangene Woche der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die Ausstattung im russischen Teil der ISS habe ihr Haltbarkeitsdatum längst überschritten. Das zwei Jahrzehnte alte Material habe ursprünglich nur 15 Jahre lang verwendet werden sollen. APA, red, 20.10.2020)