Israel reagierte auf Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen mit Angriffen mit Kampfflugzeugen und -hubschraubern.

Foto: AFP / Said Khatib

Jerusalem – Aus dem Gazastreifen sind erneut Raketen auf Israel abgefeuert worden. Die israelische Armee fing am Dienstag nach eigenen Angaben eine Rakete ab, die aus der Gegend der Stadt Khan Younis im Gazastreifen abgefeuert worden war. Für diesen Angriff übernahm zunächst niemand die Verantwortung.

Als Antwort griffen die israelischen Streitkräfte mit Kampfflugzeugen und -hubschraubern "unterirdische Infrastruktur" der radikalislamischen Hamas im Süden des Gazastreifens an, wie die Armee mitteilte. Angaben zu möglichen Verletzten lagen nicht vor.

Ende der Angriffe vereinbart

Wenige Stunden vor den neuen Raketenangriffen hatte die israelische Armee bekanntgegeben, einen Tunnel entdeckt zu haben, der vom Gazastreifen mehrere dutzend Meter in das israelische Territorium hineinführe. Der Tunnel stelle eine Verletzung der israelischen Souveränität dar, sagte ein Armeesprecher. Wer ihn gebaut habe, sei zwar unklar. Doch mache Israel die Hamas für alle Aktivitäten in dem Palästinensergebiet verantwortlich, betonte der Sprecher.

Im August war aus dem Gazastreifen eine ganze Serie von Angriffen mit Raketen und Brandballons gegen Israel geführt worden, auf welche die israelische Armee jeweils mit Luftangriffen reagiert hatte. Ende August vereinbarten die Hamas und die israelische Regierung dann zwar unter Vermittlung Katars ein Ende der Angriffe. Doch gingen sie danach weiter, wenn auch weniger regelmäßig als zuvor.

Seit die Hamas im Jahr 2007 die Kontrolle im Gazastreifen übernommen hatte, führte sie bereits drei Kriege mit Israel – in den Jahren 2008, 2012 und 2014. (APA, 21.10.2020)