Outtaspace: Lewis Hamilton.

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Portimao – Lewis Hamilton kann das Debüt der Formel 1 in Portimao zum historischen Ereignis machen. Gewinnt der 35-jährige Brite am Sonntag bei der Premiere der Motorsport-Königsklasse auf dem Autodromo Internacional do Algarve den Großen Preis von Portugal, ist er alleiniger Rekordhalter mit den meisten Grand-Prix-Siegen – es wäre Hamiltons bereits 92. Rennerfolg. Mit seinem Triumph zuletzt auf dem Nürburgring hatte er Michael Schumachers Bestmarke von 91 Siegen egalisiert.

"Er hat es ziemlich gut gemacht in diesem Jahr auf den Kursen, die nicht im ursprünglichen Kalender waren", befand die Formel 1 auf ihrer Homepage mit Blick auf Hamiltons Erfolge in Mugello und vor eineinhalb Wochen in Deutschland. Der Mercedes-Superstar gewann auf dem Weg zu seinem siebenten WM-Triumph insgesamt sieben der bisherigen elf Rennen und liegt in der WM bereits 69 Punkte vor seinem finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas.

Renn-Neuland

Die 4,692 Kilometer lange Strecke mit 16 Kurven im Süden Portugals ist für Hamilton wie für alle anderen Renn-Neuland. Einen Grand Prix gab es dort noch nie. Der Kurs war 2008 für 195 Millionen Euro gebaut worden und wird wegen seines Profils – 6,2 Prozent Steigung und bis zu zwölf Prozent Gefälle – auch als die "Achterbahn der Algarve" gepriesen.

Nur 2009 war die Formel 1 bisher dort für Testfahrten zu Gast. Die schnellste Runde drehte damals der Schweizer Sebastien Buemi im Toro Rosso (Vorgängerteam von AlphaTauri) in 1:27,987 Minuten. Die Spitzengeschwindigkeit betrug damals 352,9 km/h. Ende November wird dann mit dem Saisonfinale auch erstmals die MotoGP WM-Läufe in Portimao absolvieren.

Rein theoretisch kann Hamilton mit den Silberpfeilen in Portugal auch schon den siebenten Titel en suite in der Konstrukteurswertung klarmachen. Vor dem zwölften von 17 geplanten Saisonrennen beträgt der Vorsprung auf Verfolger Red Bull bereits satte 180 Punkte. Nach dem Portugal-Lauf müsste das Polster 220 Zähler – maximal 44 Punkte sind pro Grand Prix zu holen – betragen. Das bedeutet, dass Mercedes mindestens die Plätze eins und drei belegen und Red Bull nahezu leer ausgehen müsste, was angesichts der bisherigen Leistungen aber als äußerst unwahrscheinlich gilt. (APA; 21.10.2020)