Proteste in Frankreich nach dem islamistischen Mordanschlag auf einen französischen Geschichtslehrer.

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Paris – Nach dem mutmaßlich islamistischen Mordanschlag auf einen französischen Geschichtslehrer sieht sich eine Zeitung mit Drohungen wegen der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen konfrontiert. Insbesondere auf Facebook habe es mehrere solche Bedrohungen gegeben, wogegen das Blatt juristisch vorgehe, sagte ein Journalist von der Regionalzeitung "La Nouvelle Republique" am Mittwoch im Fernsehen.

Die Zeitung hatte die bereits vom Satiremagazin "Charlie Hebdo" veröffentlichten Zeichnungen am 18. Oktober auf ihrer Titelseite gebracht. Die Redaktion platzierte die Karikaturen prominent, um auf eine Gefahr durch Islamismus hinzuweisen.

Der Lehrer Samuel Paty war am Freitag in einem Vorort von Paris von einem mutmaßlichen Islamisten angegriffen und enthauptet worden. Der tatverdächtige 18-Jährige mit tschetschenischen Wurzeln wurde von der Polizei erschossen.

Nach Stand der Ermittlungen wurde Paty getötet, weil er in einer Unterrichtsstunde zum Recht auf Meinungsfreiheit vor 13-jährigen Schülern Mohammed-Karikaturen verwendet hatte. Vielen Muslimen gilt eine bildliche Darstellung des Propheten als Blasphemie. Die Redaktion von "Charlie Hebdo" war Anfang 2015 zum Ziel einer Attacke von Islamisten geworden, bei der zwölf Menschen getötet wurden. (APA, Reuters, 21.10.2020)