Antigen-Tests sollen am morgen bei Hausärzten gemacht werden können.

Foto: AFP / Philippe Lopez

Wien – Niedergelassene Ärzte können ab Donnerstag in ihren Praxen Covid-19-Antigentests durchführen. Eine entsprechende Verordnung des Gesundheitsministeriums wurde am Mittwoch veröffentlicht. Patienten mit Symptomen können künftig nach telefonischer Terminvereinbarung den Abstrich beim Hausarzt abnehmen lassen, sofern dieser am freiwilligen Programm teilnimmt. Die Testkosten übernimmt die Sozialversicherung, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).

Bestätigung über PCR-Test

Liefert ein Antigentest ein positives Ergebnis, muss dieses mittels PCR-Test bestätigt werden – weil die Antigentests noch nicht sensitiv genug sind. An der Pressekonferenz nahmen auch zwei Ärzte teil, die sich beide optimistisch zeigten, dass sich genug Mediziner an den Testungen beteiligen werden. "Die Möglichkeit zu testen macht uns das Leben sehr viel leichter", konstatierte Susanne Rabady, Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

Bereits Probebetrieb

Wolfgang Mückstein, Leiter des Primärversorgungszentrums Medizin Mariahilf, hat in den vergangenen drei Wochen in einem Probebetrieb in seiner Praxis bereits rund 100 Patienten getestet. "Die Vorteile liegen auf der Hand, das Ergebnis ist in 15 Minuten da und der Abstrich einfach durchzuführen", berichtete er. Tests gebe es genug. Die Lieferung dauert "ein paar Tage", sagte Mückstein, der sich sicher war, dass genug Ärzte mitmachen werden.

Wien hat gemischte Erfahrungen

In Wien sind Antigen-Tests schon seit fast einem Monat im Einsatz: Bei der Corona-Teststraße an der Donauinsel, bei der mobilen Teststraße in Favoriten und nun auch in Pflegeheimen. Man habe nur bei bestimmten Fällen gute Erfahrungen damit gemacht, heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), nämlich innerhalb der ersten fünf Tage nach Symptombeginn. Ab dem sechsten Tag sei der Antigen-Test nicht mehr zuverlässig, auch nicht bei asymptomatischen Personen. Bisher wurden Antigen-Tests daher mit PCR-Tests überprüft.

Dennoch überlegt man, das Angebot auszuweiten. Momentan teste man in Pflegeheimen, wo genau man Antigen-Tests einsetzen könne, angedacht wären etwa in Zukunft Schnelltests für Besucher und Besucherinnen, aber auch, dass diese ein negatives Attest vorweisen können müssen, um ins Heim hineinzudürfen, sei denkbar, sagt der Hacker-Sprecher. (red, APA, 21.10.2020)