Seit dem Tod des Lehrers Samuel Paty gab es in Frankreich mehrere Solidaritätsdemonstrationen.

Foto: AFP / Bertrand Guay

Paris – Nach dem brutalen Mord an dem Lehrer Samuel Paty in Frankreich ist gegen zwei minderjährige Schüler ein Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zu einem Mord mit Terrorhintergrund eröffnet worden. Die beiden 14- und 15-Jährigen stünden unter Justizaufsicht, erklärte die Antiterrorstaatsanwaltschaft am Mittwochabend. Das bedeutet, dass sie unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt werden.

Der 18-jährige Angreifer habe den Namen des Lehrers und die Adresse der Schule gekannt, erklärten die Ermittler. Er habe allerdings nicht gewusst, wie Paty aussieht. Den beiden Schülern wird nun vorgeworfen, dem Täter gegen Geld am Tag des Attentats eine genaue Personenbeschreibung des Lehrers geliefert zu haben.

Getötet und enthauptet

Der 47-jährige Paty wurde am Freitag in einem Pariser Vorort den Ermittlern zufolge von einem 18-Jährigen getötet und dann enthauptet. Der mutmaßliche Terrorist mit russisch-tschetschenischen Wurzeln wurde später erschossen. Das Motiv war demnach, dass Paty im Unterricht Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte.

Seitdem gab es mehrere Demonstrationen in Frankreich. Das Land hatte am Mittwochabend in einer bewegenden Zeremonie an den getöteten Lehrer erinnert. "Wir werden nicht auf Karikaturen (und) Zeichnungen verzichten", sagte Präsident Emmanuel Macron. (APA, 22.10.2020)