US-Präsident Donald Trump hat ein Verbot der beliebten Video-Plattform angedroht, sollte die Kontrolle über das US-Geschäft nicht bis zum 12. November an ein US-Unternehmen übergehen.

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Die Videoplattform Tiktok verschärft ihr Vorgehen gegen rassistische Inhalte und Stereotype gegen religiöse Minderheiten. Der Online-Dienst erklärte am Mittwoch, künftig würden auch Beiträge mit dem Neonazismus oder Rassismus "verwandten Ideologien" gelöscht. Als Beispiele nannte Tiktok den "weißen Nationalismus", die Theorie von einem "Genozid an Weißen", die Identitäre Bewegung und Theorien von einer Überlegenheit von Männern gegenüber Frauen.

Holocaust-Leugnung verboten

Tiktok kündigte zudem an, "Falschinformationen und verletzende Stereotype über Juden, Muslime und andere Gruppen" löschen zu wollen. Das umfasse unter anderem Falschinformationen über bekannte jüdische Persönlichkeiten oder Familien, die genutzt würden, um Antisemitismus zu verbreiten. Das Leugnen des Holocaust ist auf Tiktok bereits verboten.

Gelöscht werden sollen fortan auch Inhalte, die gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans- und intersexuelle Menschen gerichtet sind. Dazu gehört auch Werbung für sogenannte Konversionstherapien. Online-Plattformen wie Twitter, Facebook und Tiktok stehen unter großem Druck, gegen Hassrede im Netz vorzugehen.

Deadline 12. November

Tiktok gehört dem chinesischen Onlinekonzern ByteDance. US-Präsident Donald Trump hat ein Verbot der beliebten Video-Plattform angedroht, sollte die Kontrolle über das US-Geschäft nicht bis zum 12. November an ein US-Unternehmen übergehen. Derzeit verhandelt ByteDance mit dem Softwarekonzern Oracle und dem Einzelhandelsriesen Walmart über einen solchen Deal. (APA/AFP, 22.10.2020)