In Salzburg könnte man eine Wohnimmobilie für den Kaufpreis 35 Jahre mieten, in Wien 32.

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Was ist besser, kaufen oder mieten? Neben zahlreichen anderen Faktoren läuft die Antwort auf diese Frage oft auf den sogenannten Kauf-Miet-Indikator hinaus: Wie viele Jahresmieten (netto) entsprechen dem Kaufpreis?

Dieser Indikator ist regional höchst unterschiedlich, wie eine Auswertung der on-geo Gmbh zeigt. Das Start-up mit Sitz in Erfurt erstellt Immobilienbewertungen, nach eigenen Angaben für rund 600 Finanzinstitute im deutschsprachigen Raum, also auch für österreichische.

Salzburg führt das Ranking an

In den Großstädten liegt der Faktor im Schnitt bei 32, das heißt, man könnte eine Wohnimmobilie für den Kaufpreis 32 Jahre lang mieten. Salzburg führt dieses Ranking mit 35 Jahren an, gefolgt von Wien mit 33 und Innsbruck mit 31 Jahren. Der Faktor für "Österreich ohne Großstädte" liegt bei 27. Nach Bezirken betrachtet, führt Kitzbühel mit 44 Jahren vor Dornbirn (36,9) und St. Johann im Pongau (35,2). In wirtschaftlich schwächeren Regionen wie etwa dem Waldviertel kann man eine Immobilie für den Kaufpreis nur etwa halb so lange mieten: 17,1 Jahre in Gmünd, 17,4 Jahre in Waidhofen/Thaya und 18,2 Jahre in Horn.

Die Kaufpreise, die on-geo erhoben hat, beruhen auf einem Bestand von 50.000 Wohnimmobilien, quartalsweise mittels vergleichswertbasiertem Automated Valuation Model (AVM) bewertet. Hier errechnete man einen durchschnittlichen bundesweiten Anstieg von 28,9 Prozent seit Anfang 2015, wobei es in einigen Städten wie St. Pölten (59,2 Prozent) oder Dornbirn (58,9 Prozent) besonders stark nach oben ging. Die Entwicklung der Mietpreise wurde auf Grundlage von 60.000 Mietobjekten beobachtet, die in den vergangenen acht Jahren mindestens einmal inseriert wurden. Hier kam man auf einen Anstieg von 12,1 Prozent im selben Zeitraum.

Wohnimmobilien um 1,705 Billionen Euro

Eine interessante Hochrechnung hat on-geo dann auch noch angestellt. Wie viel Geld müsste man in die Hand nehmen, wollte man sämtliche Wohngebäude Österreichs kaufen? Das versuchte man zu beantworten und kam auf die Summe von 1,705 Billionen (in Ziffern: 1.705.000.000.000) Euro. Das sei laut der hier angewandten Bewertungsmethode der kumulierte Wert von 2,38 Millionen österreichischen Wohnimmobilien (1,75 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser, 630.000 Mehrfamilienhäuser). Eine Annäherungsrechnung, freilich. Aber eine doch recht imposante Summe. (mapu, 22.10.2020)