20 Kandidaten buhlen um die Gunst von Alexander Schäfer (in der Mitte mit rotem Anzug) – die neue "Prince Charming"-Staffel startet am 26. Oktober auf Vox.

Foto: RTL/TV Now

Luxemburg/Wien – Aus der Gruppe der LGBTTI, also Lesben, Gays, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgender und Intersexuellen sind Schwule nach wie vor die gesamtgesellschaftlich Sichtbarsten. Das beweist nun auch wieder die RTL-Mediengruppe. Von der schwulen Datingshow "Prince Charming" kommt bereits die zweite Staffel. Nach dem Start beim Streamingdienst TVnow läuft die Sendung im "Bachelor"-Stil ab Montag (26. Oktober) nun auch im linearen Fernsehen bei Vox an.

Botschaften für mehr Toleranz

Neun Folgen gibt es diesmal – und damit eine mehr als bei der ersten Staffel 2019, die einen Grimme-Preis bekam. Die Grimme-Jury lobte damals, dass den Protagonisten Raum gegeben werde, "um Botschaften für mehr Toleranz in die Welt zu schicken; ernsthaft und unterhaltsam zugleich". Der Erfolg dürfte dazu beigetragen haben, dass nun auch an einem Gegenstück mit einer Frau in der Hauptrolle gearbeitet wird. In "Princess Charming" soll bald eine "attraktive Bi-Lady" auf die Suche nach der großen Liebe gehen, wie die Mediengruppe RTL jüngst erklärt hat. Mit dabei seien dann sowohl lesbische und bisexuelle Frauen als auch heterosexuelle Männer.

Das Finale von "Prince Charming" wird für Streaming-Fans diesmal voraussichtlich am 7. Dezember zu sehen sein, für Fernsehzuschauer kurz vor Weihnachten. TV-Zuseher müssen gegebenenfalls aufpassen, dass sie den Ausgang der Show nicht schon früher mitbekommen, etwa in sozialen Medien.

Dreh im August auf Kreta

Gedreht wurde im August auf der griechischen Insel Kreta. Alle Teilnehmer waren laut RTL-Kommunikationsabteilung vorher in Quarantäne, sodass das Leben und Lieben, Zicken und Streiten in der Männervilla praktisch wie in Zeiten ohne Corona stattfinden konnte. Ob und welches Paar bei der Show rauskam, wird seit Abschluss des Drehs geheim gehalten.

Alexander Schäfer heißt der neue Märchenprinz (Prince Charming). Er ist 30, kommt aus Frankfurt, ist ein Marketingmanager und hat einen ähnlichen Bart wie Nicolas Puschmann (29), der Prinz der ersten Staffel, der sein Leben mit dem auserwählten Lars Tönsfeuerborn (30) munter in den sozialen Medien vermarktet.

Die Kandidaten sind zwischen 24 und 39 Jahre alt, kommen aus Städten wie Bayreuth, Heidelberg, Köln, Düsseldorf, aber auch aus Wien. Sie haben Berufe wie Friseur, Flugbegleiter, Erzieher. Manchem der üblichen Motzer in sozialen Netzwerken ist das alles zu viel Klischee.

Diversität wird nicht großgeschrieben

Über die Diversität der Kerle ließe sich streiten. Alle sind natürlich schlank und das, was man ansehnlich nennt. Eine rein weiße Show ist es aber nicht. So ist ein Schwarzer unter den Kandidaten und die Vielfalt der Gesellschaft wird durchaus abgebildet.

Der Deutsch-Türke Adrian, ein 25 Jahre alter Student aus Berlin, der erst nach einer dreijährigen Beziehung mit einer Frau zu seinem Coming-out fand, wird von "TV Now" mit den Worten zitiert: "Selbst im Fitnessstudio weiß jeder Bescheid. Zu meiner Verwunderung erfahre ich dort so viel Toleranz und Respekt, auch von Muslimen, dass ich nur sagen kann, wer selber respektiert und sich nicht separiert, erfährt genauso Respekt."

Zuschauer dürfen gespannt sein, welcher der Kandidaten womöglich zu einem dauerhafteren TV-Promi wird. Der blonde Aaron Königs aus der ersten Staffel zum Beispiel hatte danach Auftritte in der ProSiebenSat1-Show "The Mole" und beim Sat1-Format "Promi Big Brother". (APA, dpa, 22.10.2020)