Der Gesundheitsminister empfiehlt den Österreichern, die Herbstferien zu Hause zu verbringen und Halloween ausfallen zu lassen. Rudolf Anschober, dessen Ausführungen einerseits in der Vortragstechnik wie ein mildes Sedativum wirken, andererseits inhaltlich Leuten mit intaktem Verstand doch eher Angst machen, will uns auf diese Weise wohl sagen, dass wir uns einer Art mittleren Selbstquarantäne unterwerfen sollen.

Es sollte wirklich nicht so unerträglich sein, sich in entsprechenden Situationen eine Maske aufzusetzen.
Foto: Veronika Huber

Gut, kann man machen, wenn man nicht zu den Leuten gehört, die das alles für übertrieben halten. Oder die meinen, dass es eh nur die Alten trifft (Info: Es gibt laut Statistik Austria 1.693.627 Menschen über 65 in Österreich, das sind 19 Prozent). Es sollte wirklich nicht so unerträglich sein, sich in entsprechenden Situationen eine Maske aufzusetzen oder seinem Nachbarn nicht zu sehr auf den Leib zu rücken. Der Mindestabstand von einem Meter ist ohnehin zu gering, notwendig wären zwei Meter.

Die Österreicher sind jahrhundertelang Untertanen gewesen und haben es daher zu einer gewissen Meisterschaft gebracht, staatliche, kirchliche und sonstige Obrigkeiten zu unterlaufen. Im Fall von Corona scheinen sich nicht wenige nach der Devise "Justament nicht!" zu verhalten. Das hat manchmal einen gewissen Charme, in Zeiten einer Pandemie jedoch eher nicht. Wie schon einmal gesagt, um seinen Verstand zu gebrauchen, benötigt man keine Regierung und ihre (oftmals wirren) Vorschriften. (Hans Rauscher, 23.10.2020)