Bei Educom ist es offenbar zu einem groben Fehler gekommen.

Foto: educom/edustore

Nutzerdaten des Mobilfunkers für Studierende Educom sind aufgrund eines Fehlers bei Telefonbuchanbietern, darunter Herold und Telefonabc, gelandet. Das bestätigt der Educom-Chef Markus Müller auf der Schnäppchen-Plattform "Preisjäger" und auf STANDARD-Anfrage.

Nutzer hatten sich über das Vorgehen beschwert, so war es beispielsweise zu ungewollten Spam-Anrufen gekommen. Eine Nutzerin, die anonym bleiben möchte, schreibt dem STANDARD, dass auf diese Weise ein Ex-Partner Zugriff auf ihre geheime Anschrift erhalten habe.

Entschuldigung

"Es ist leider ein schrecklicher Fehler passiert, nachdem wir unsere Server- und Softwareumstellung am 1. Juli hatten", sagt Müller. Bei allen, die sich ab dem 1. Juli 2020 neu angemeldet haben, wurde irrtümlich die Information "Rufnummer veröffentlichen" auf positiv weitergeleitet. Educom nutzt das Netz von A1 und reicht Kundendaten an den teilstaatlichen Mobilfunker weiter, der für die weitere Verarbeitung zuständig ist.

Userinformationen wurden aufgrund des Fehlers seit dem ersten Juli an derartige Plattformen weitergereicht. "Die Löschung aller irrtümlich weitergeleiteten Daten an Herold & Co. wurde bereits veranlasst und sollte entweder schon geschehen sein, oder spätestens nächste Woche stattfinden", sagt Müller.

Entfernung beantragt

Der Vorfall tue dem Unternehmen leid, es habe sich um ein Versehen durch einen Programmierer gehandelt. "Ich kann mich nur entschuldigen und euch versichern, dass wir das sehr ernst nehmen und in Zukunft besser machen werden. Riesiges und aufrichtiges sorry." In Zukunft wolle man regelmäßige Prüfungen in kurzen Abständen durchführen. "Wann die Daten bei Herold gelöscht werden, kann ich leider nicht beeinflussen, aber ich werde heute nochmal nachfragen und Druck machen", schreibt Müller.

Einige Nutzer erfuhren nach eigenen Angaben erst durch ein Mail von Herold von dem Vorfall. Die Löschung erfolge durch einen Antrag des Redaktionsdienstes A1, hier sei eine Entfernung "mit höchster Priorisierung" in Auftrag gegeben worden. (muz, 25.10.2020)