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"Ich denke, die größte Bedrohung für Amerika ist aktuell Russland, was Angriffe auf unsere Sicherheit und die Spaltung unserer Allianzen angeht", sagte Biden in einem Interview des TV-Senders CBS

Foto: AP / CBSNews / 60 MINUTES

Washington – Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden sieht den wichtigsten Gegenspieler der USA in der Weltpolitik in Russland – und nicht in China wie Amtsinhaber Donald Trump. "Ich denke, die größte Bedrohung für Amerika ist aktuell Russland, was Angriffe auf unsere Sicherheit und die Spaltung unserer Allianzen angeht", sagte Biden in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des TV-Senders CBS. "Zweitens denke ich, dass China unser größter Wettbewerber ist."

Trumps Antwort auf die CBS-Frage nach dem zentralen Gegenspieler des Landes war unterdessen: China. "Sie sind ein Gegner, sie sind ein Wettbewerber, sie sind in vieler Hinsicht ein Feind", sagte der Präsident. Er macht Peking unter anderem dafür verantwortlich, dass das Coronavirus die Grenzen des Landes verlassen konnte – und nennt es gern das "China-Virus". In seiner Amtszeit eskalierte Trump auch einen Handelskonflikt mit China.

Trump beendete das Interview mit CBS plötzlich. Er fühlte sich von den Fragen der Reporterin angegriffen.
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Über das Verhältnis des aktuellen US-Präsidenten zu Russland gab es in den vergangenen Jahren unterdessen viele Spekulationen. So gingen die US-Geheimdienste davon aus, dass Russland 2016 eine Kampagne betrieb, die nicht nur die Spaltung in der amerikanischen Gesellschaft vertiefen, sondern auch Trump ins Weiße Haus helfen sollte.

Trump selbst sagt immer wieder, niemand sei härter gegenüber Russland eingestellt als er. Tatsächlich verhängte seine Regierung auch diverse Sanktionen gegen Russland. Allerdings fiel auch immer wieder auf, dass Trump es vermeidet, öffentlich den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu kritisieren – zuletzt zum Beispiel als es um die Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny ging. (APA, 26.10.2020)