Das mittlerweile gelöschte Posting.

Die Verbindung von Hundstrümmerl und Nationalismus ist ein Klassiker im Repertoire grüner Jugendorganisationen: Schon 2007 plakatierte die Grün-Alternative Jugend "Nimm ein Flaggerl für dein Gaggerl". Durchaus zum Unmut der Mutterpartei, die damalige Wiener Landessprecherin bezeichnete das Sujet als "unglückliche Geschichte" und verwies auf die Unabhängigkeit des Parteinachwuchses.

Dreizehn Jahre später feiert der Kothaufen ein Comeback, und zwar in einem (mittlerweile gelöschten) Facebook-Posting der Grünen Jugend. "Zum Nationalfeiertag werden die Nation und die Heimat gefeiert. Wenn die rechtsextreme FPÖ das tut, ist das keine große Überraschung. Umso mehr sollten Menschen mit Vernunft davon ablassen. Es gibt keinen Grund, Österreich zu feiern", heißt es darin – bebildert eben mit dem Hundstrümmerl samt Hashtag "Heimatliebe".

Der Shitstorm folgt

Der Unterschied zu 2007: Mittlerweile sind die Grünen auf Bundesebene in Regierungsverantwortung. Demzufolge klingen die Gedanken zum Nationalfeiertag bei der Mutterpartei ganz anders, zum Beispiel bei Vizekanzler Werner Kogler: "Wer seine Heimat liebt, setzt jetzt auf Zusammenhalt. Und deshalb möchte ich mich genau bei jenen bedanken, bei den vielen, vielen Menschen in Österreich, die als Freiwillige, als Ehrenamtliche arbeiten und so auf vielfältige Art und Weise zu einem besseren Österreich beitragen."

In sozialen Medien erreicht das Posting der Grünen Jugend jedenfalls den erwünschten Effekt – vor allem die freiheitliche politische Konkurrenz empört sich. Ein Shitstorm im wahrsten Sinn des Wortes. (red, 26.10.2020)