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Wo waren die Personen, die als infektiös eingestuft werden und mit wem hatten sie Kontakt? Die Warnung von Kontaktpersonen kann das Virus stoppen.

Foto: dpa/David Young

So viel appelliert wie in der Coronavirus-Krise wurde noch nie. Doch die Erfahrung zeigt, dass auf diese Weise mehr Menschen zum Mitmachen gewonnen werden können als durch die Androhung von Strafen. Deshalb – auch auf die Gefahr hin, dass manche nur mehr müde lächeln können – hier ein weiterer Appell und eine Forderung:

Pandemie unter Kontrolle

Liebe Contact-Tracerinnen und -Tracer, gebt nicht auf! Eure Tätigkeit ist die Grundlage dafür, dass die Pandemie nicht außer Kontrolle gerät und das Gesundheitssystem lahmlegt. Nur die Verfolgung der Kontakte von Personen, die als infektiös und möglicherweise infektiös eingestuft werden, und die damit verbundene Warnung von Kontaktpersonen können momentan das Virus stoppen. Egal ob ein zweiter Lockdown, ein Lockdown light oder nichts dergleichen kommt.

Versäumnis der zuständigen Behörden

Zum Nichtaufgeben gehört auch um Hilfe schreien, wenn der Aufwand nicht mehr zu bewältigen ist. Das haben in den vergangenen Tagen Contact-Tracer bereits in mehreren Bundesländern getan. Dass es überhaupt so weit gekommen ist, muss als Versäumnis der zuständigen Behörden und Politiker gewertet werden. Die gängigen Pandemiemodelle haben auch für Österreich einen rasanten Anstieg des Infektionsgeschehens im Herbst vorausgesagt – auch durch die Vervielfachung der Tests. Dennoch wurde nicht überall vorgesorgt.

Das berühmte "Koste es, was es wolle" muss auch für die personelle Ausstattung des Contact-Tracings gelten. (Michael Simoner, 26.10.2020)