Für eine private Hauptmietwohnung, die in den letzten beiden Jahren angemietet wurde, liegt die österreichweite Durchschnittsmiete inklusive Betriebskosten bei 10,5 Euro pro Quadratmeter.

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Wer den Mietvertrag schon länger hat, zahlt weniger Miete – dieses zahlreichen Umständen geschuldete Faktum wird durch die jüngste Auswertung der Statistik Austria einmal mehr bestätigt. Demnach lag die durchschnittliche Höhe der (bestehenden) Wohnungsmieten inklusive Betriebskosten im Jahr 2019 in Österreich bei genau 8,0 Euro monatlich pro Quadratmeter. 2018 waren es noch 7,8 Euro.

10,5 Euro im privaten Segment

Für in den letzten beiden Jahren neu vermietete private Hauptmietwohnungen zahlen die Haushalte im österreichweiten Schnitt aber 10,5 Euro (2018: 9,6 Euro), während der Mietpreis bei Altverträgen, die vor 30 Jahren geschlossen wurden, im Schnitt nur bei 5,5 Euro (5,6 Euro) pro Quadratmeter lag und bei privaten Wohngebäuden sogar bei nur 5,1 Euro liegt.

"Die Höhe der monatlichen Miete hängt unter anderem von der Mietdauer, der Region und dem Mietsegment ab. Davon hat die Mietdauer den größten Einfluss auf den Quadratmeterpreis", sagt Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria. Allerdings würden diese Einflussfaktoren "nur einen vergleichsweise geringen Teil der Miethöhe erklären". Auch das Wachstum der Bevölkerung "und die damit steigende Nachfrage nach Wohnraum" sei ein Faktor.

Unterschiede in allen Teilsegmenten

Die Unterschiede zwischen Neu- und Altverträgen bestehen in allen Teilsegmenten des Mietwohnungsmarktes, jedoch zeigen die Mietpreise für private Mietwohnungen deutlich größere Unterschiede nach der bisherigen Wohndauer als jene für Genossenschafts- und Gemeindewohnungen.

Über sämtliche Mietvertragslaufzeiten betrachtet lag die durchschnittliche Wohnungsmiete 2019 im privaten Mietsektor bei 9,3 Euro pro Quadratmeter (2018: 9,1) und in Genossenschaftswohnungen bei 7,2 Euro pro Quadratmeter (7,0). Für eine Gemeindewohnung werden im Schnitt 6,8 Euro pro Quadratmeter (6,6) bezahlt.

Höhere Mieten im Westen

Regional betrachtet lagen die Bestandsmieten im Vorjahr in den westlichen Bundesländern weit über dem österreichischen Durchschnitt. In Salzburg waren sie mit 9,5 Euro pro Quadratmeter am höchsten (2018: 9,2), gefolgt von Vorarlberg mit 9,3 Euro (9,0 Euro) und Tirol mit 8,8 Euro (8,7) pro Quadratmeter. In Wien lag die Durchschnittsmiete inklusive Betriebskosten bei 8,4 Euro (2018: 8,3). Im Burgenland gibt es mit 6,0 Euro (5,9) die günstigsten Mieten.

42,8 Prozent der Hauptwohnsitzunterkünfte waren 2019 laut Statistik Austria Mietwohnungen. Den höchsten Anteil an Mietwohnungen hatte Wien mit 78,1 Prozent, den niedrigsten Anteil das Burgenland mit 21,1 Prozent.

Hoher Wohnkostendruck in Salzburg

Laut einer ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Studie der ING leiden die Menschen im Bundesland Salzburg auch unter dem höchsten Wohnkostendruck in Österreich. 32 Prozent gaben demnach bei einer Umfrage an, sich Monat für Monat mit dem Bezahlen von Kreditrate oder Miete schwer zu tun. Im Burgenland und in Vorarlberg ist es hingegen nur jeder Zehnte, der so antwortet. Im Österreichschnitt waren es 22 Prozent, die unter Wohnkostendruck leiden. 71 Prozent der Befragten waren zudem der Meinung, dass die Immobilienpreise in den nächsten zwölf Monaten weiter steigen werden. (red, 28.10.2020)