Robart sei "ein perfektes Beispiel, was Oberösterreich ausmacht", betonte Achleitner.

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Die oberösterreichische Firma Robart hat ein Darlehen über neun Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) erhalten. Damit soll eine neue Generation an Haushaltsrobotern entwickelt werden. Es gehe auch darum, die Geräte günstiger zu machen, die Produktionskosten wurden bereits um 30 Prozent gesenkt, sagte Geschäftsführer Harold Artes in einer Pressekonferenz mit IFES-Direktor Wilhelm Molterer und Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) am Mittwoch in Linz.

Robart entwickelt und produziert intelligente Heimroboter mit Lasernavigation, vor allem Saug- und Wischroboter. Der Kredit ermögliche es, mit der nächsten Produktgeneration in den Wettbewerb zu gehen, erklärte Artes. 2020 sollen die Artikel in den USA auf den Markt kommen. Robart entwickelt und baut Prototypen, die Kunden sind namhafte Hersteller von Haushaltsgeräten wie Rowenta und Kärcher. Von dem Investment "wurde die erste Tranche, also 3 Mio. Euro, ausbezahlt, die Erfolgsschwelle für die zweite Tranche haben wir erreicht", erklärte Artes. Jeweils fünf Jahre Zeit haben die Linzer zum Zurückzahlen. Das Geld beschleunige vor allem die Entwicklungsschritte, denn Schnelligkeit sei wichtig in der Branche.

2009 gegründet

Artes gründete das Unternehmen 2009 mit Michael Schahpar, mit der Vision bis hin zum robotischen Butler. Die Haushaltsroboter sollen nicht nur reinigen, sondern in Zukunft auch Gegenstände holen und alten Menschen helfen. Die Technik sei schon jetzt nicht auf die Bodenreinigung beschränkt, "aber wir konzentrieren uns darauf". Artes möchte die Produktionskosten senken und "es jedem Haushalt ermöglichen, einen solchen Roboter zu haben". Robart respektiere Privatsphäre und Datensicherheit, "die Daten laufen bei uns über europäische Server", betonte der Linzer. Bei der Navigation und dem Raumverständnis der Maschinen sei man führend und es gebe eine gute Sprachsteuerung.

Das Unternehmen hat heute 60 Mitarbeiter, 40 davon in Linz, 15 in Wien, je zwei in Deutschland und den USA sowie einen in China und halte über 100 Patente. 2019 wurden fünf Mio. Euro erlöst, heuer wird sich der Umsatz verdreifachen, sagte Artes. Quasi alle Erlöse wandern wieder in die Forschung und Entwicklung. Entwickelt werde zu 100 Prozent in Linz und Wien, wohingegen der Umsatz zu 100 Prozent im Ausland gemacht wird.

Robart sei "ein perfektes Beispiel, was Oberösterreich ausmacht", betonte Achleitner. Forschung und Entwicklung sei der Hebel für einen Wirtschaftsstandort, der Hauptteil der Investitionen in F&E, rund vier von fünf Euro, werde von Unternehmen getragen. Die Europäische Investitionsbank, zu der der EFSI gehört, finanziere mit zwei Zielen: die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und den Kampf gegen den Klimawandel zu einer ökonomischen Chance zu machen, sagte Molterer. Das Darlehen für Robart sei wohl die kleinste Investition des EFSI, für das Unternehmen sei es aber viel. (APA, 28.10.2020)