Gruseliges Kärnten: Regionales zwischen "Shining" und "Stranger Things".

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"Haunted Houses", Spukhäuser, sind eine bewährte Immobilie im Horrorgenre. Die Geister sind unkündbare Mieter, die neu Hinzukommenden quälen sie so lange, bis diese wieder das Weite suchen oder das Rätsel ihrer Herkunft lösen.

Mit Das schaurige Haus findet der Topos nun auch seinen Eingang ins Austro-Horror-Fach, der Grusel wird regionalisiert, in diesem Fall im nicht ganz so heimeligen Kärnten. Sabine (Julia Koschitz) zieht mit ihren Söhnen, dem Teenager Hendrik (León Orlandianyi) und dem jüngeren Eddy (Benny Roßkopf), nach Bad Eisenkappel, schon der Weg dorthin nimmt an Shining Maß.

Im alpinen Häuserl warten dann schon die Geister, die in der Nacht abwechselnd von den Buben Besitz ergreifen – im Ort heißt es, zwei slowenischstämmige Buben wurden einst ebendort von ihrer Mutter mit Pilzen vergiftet.

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Das ist nicht die einzige Anbindung an lokale, zweisprachliche Besonderheiten, die Daniel Geronimo Prochaska – der Sohn von Andreas Prochaska – in seinem Kinodebüt vornimmt. Die kärntnerische Bevölkerung ist hier rückständig, übellaunig oder sonst wie auffällig, gegenüber den aus Deutschland Hergezogenen mithin negativ eingestellt.

Doch die kulturelle Einfärbung bleibt letztlich funktional: Prochaska zieht es vor, sich an Genremustern abzuarbeiten, von boshaften Nachbarinnen über unheimliche Dachböden bis hin zu Tropfsteinhöhlen-Action. Er folgt dabei einer jugendlichen Detektivtruppe, die aus Außenseitern mit etwas zu hohem Nerd-Faktor besteht, bei der Aufklärungsarbeit mit komischen Einschüben – das erinnert entfernt an die US-Serie Stranger Things.

Das schaurige Haus wirkt handwerklich routiniert, auch der Spannungsbogen hält, stilistisch ist der Film allerdings noch ein wenig verwechselbar in den Spukraum gesetzt. (kam, 29.10.2020)