Bild nicht mehr verfügbar.

Erfolglose Plakat-Aktion: In Neuseeland wird Sterbehilfe künftig legal sein.

Foto: AP / Mark Barker

Wellington – Die Bürger Neuseelands haben sich in einem Referendum für die Legalisierung der Sterbehilfe in dem Pazifikstaat ausgesprochen. Wie die Wahlbehörde am Freitag mitteilte, wurde die entsprechende Vorlage mit 65,2 Prozent der Stimmen angenommen. Diese sieht vor, dass unheilbar kranke Erwachsene in dem südpazifischen Inselstaat unter bestimmten Voraussetzungen das Recht auf einen medizinisch begleiteten Suizid erhalten.

Ergebnis ist bindend

So müssen sich zwei Ärzte darin einig sein, dass der oder die unheilbar Kranke keine sechs Monate mehr zu leben hat und daher die Möglichkeit haben sollte, Ablauf und Zeitpunkt des Todes selbst zu bestimmen. Der Ausgang der Volksbefragung zur Sterbehilfe ist bindend: Ein entsprechendes Gesetz müsste nun binnen eines Jahres in Kraft treten.

Die Regelung mache Neuseeland zu einem "gutherzigeren, mitfühlenderen und humaneren" Land, sagte der Begründer der Initiative, David Seymour. "Was für ein großartiger Tag, ein Kiwi zu sein", ergänzte er.

Zweites Referendum zu Cannabis

In einem weiteren Referendum stimmten die Bürger des Inselstaates über die Legalisierung von Cannabis als Freizeitdroge ab. Das Ergebnis fiel deutlich knapper aus: Rund 53 Prozent lehnten den Vorschlag ab, mehr als 46 Prozent waren dafür. Das Resultat ist aber nicht bindend, sodass es ein weiteres Referendum zu dem Thema geben könnte.

Beide Volksbefragungen waren gleichzeitig mit der Parlamentswahl am 17. Oktober durchgeführt worden. Dabei hatten Ministerpräsidentin Jacinda Ardern und ihre Labour-Partei einen historischen Wahlsieg gefeiert. Die Endergebnisse aller drei Abstimmungen sollen am 6. November bestätigt werden. (APA, dpa, 30.10.2020)