Heiko ist experimenteller Maler und hat bei Oberhuber, Caramelle, Weibel und Moosmann studiert.

Foto: Manfred Rebhandl

Heiko wird im Dezember 59, es geht ihm gut. Er hat drei Packerln altes Vinyl, seinen eigenen Plattenspieler sowie seine beiden bewährten Lautsprecher eingepackt, als er im Shambala im sechsten Bezirk zum Lokalopening erscheint. Nina, die vormalige Besitzerin, hat das Lokal an Darija übergeben. Beider Väter sind vor kurzem gestorben, als Erinnerung an sie hängen Fotos über der Budel im Gastgarten.

Heiko ist experimenteller Maler und hat bei Oberhuber, Caramelle, Weibel und Moosmann studiert. Teil des "Kunstmarkts" wurde er nie, auch nicht in Berlin, wo er zehn Jahre lang lebte und im Café Burger auflegte, oder in Leipzig, wo er zwei Jahre lang war, oder in New York. Musik war auch während des Arbeitens immer wichtig für ihn, sein Zwillingsbruder, "ein super Trompeter", hat ihn mit Vinyl angefixt. Bei seinem heutigen Set wird er Bewährtes auflegen: ein Drittel Deutsches ("Nina Hagen"), ein Drittel Österreichisches ("Wenn’s passt, André Heller") und ein Drittel Internationales ("Al Green zum Schmusen").

"Man muss den Burschen als DJ eine Chance zum Tanzen geben", sagt er, "weil die trauen sich oft nicht." Kommen die Girls dann zu ihm? "Aus meiner Erfahrung, nie! Mein DJ-Lohn ist immer, wenn die Pärchen dann doch endlich schmusenderweise vor mir in die Knie sinken."(Manfred Rebhandl, 31.10.2020)