In zwanzig Jahren kamen über 13.000 Menschen in Österreich bei Verkehrsunfällen ums Leben.

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Wien – 13.134 Menschen – fast die Einwohnerzahl Eisenstadts – sind seit dem Jahr 2000 bei Verkehrsunfällen in Österreich ums Leben gekommen. Darunter befanden sich 319 Kinder. Diese Rechnung präsentierte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag vor Allerheiligen. Die Hauptunfallursachen sind Schnellfahren, Ablenkung und Unachtsamkeit. Der VCÖ forderte verstärkte Maßnahmen, unter anderem sollten Handys am Steuer ein Vormerkdelikt werden und Raser deutlich höhere Strafen bekommen.

Schweiz als Vorbild

Heuer gab es laut VCÖ bisher 292 Verkehrstote. Der Verkehrsclub stellte das in Relation zur Schweiz, wo bei annähernd gleicher Bevölkerungszahl im gesamten Vorjahr 187 Menschen ums Leben kamen, obwohl es 2019 keinen Lockdown gab. Als Ursache für die deutlich niedrigere Opferzahl sieht der VCÖ unter anderem die niedrigeren Tempolimits in der Schweiz mit Tempo 80 auf Freilandstraßen und 120 auf Autobahnen. Und es gebe beim Überschreiten von Limits de facto Nulltoleranz, auch die Strafen für Raser seien deutlich höher.

Schärfere Regeln für Raser gefordert

"Die Schweiz ist nicht nur beim Bahnverkehr ein Vorbild, sondern auch bei der Verkehrssicherheit. Viele Menschen könnten heute noch am Leben sein, wenn Österreich das gleich hohe Verkehrssicherheitsniveau wie die Schweiz hätte", sagte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Abgesehen von verschärften Regeln gegen Raser und unachtsame – etwa vom Handy abgelenkte – Autofahrer sind für den VCÖ Maßnahmen, die Kinder stärker schützen, besonders wichtig. Im Ortsgebiet ist verstärkte Verkehrsberuhigung sowie Tempo 30 statt 50 wichtig. Tempo 50 soll im Ortsgebiet nur dort erlaubt sein, wo es aus Sicht der Verkehrssicherheit zulässig ist. (APA, 30.10.2020)