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QAnon floriert im Netz.

Foto: AP

Fake-Profile, die versuchen, die Meinung auf sozialen Medien zu beeinflussen, waren schon während des US-Wahlkampfs 2016 ein massives Problem. Einer Recherche des gemeinnützigen Netzwerks The Conversation zufolge würden aber auch diesmal – trotz zahlreicher Bemühungen der Silicon-Valley-Konzerne – zahlreiche Gruppierungen versuchen, in den Wahlkampf einzugreifen. Dafür wurden 240 Millionen Tweets, die mit der US-Wahl zu tun haben, zwischen dem 20. Juni und dem 9. September gesammelt und analysiert. Gesucht wurde nach Bot-Accounts, aber auch nach der Verbreitung von verschwörungstheoretischen Inhalten.

Vor allem Fake-Konten

Auf Twitter dürften Bewegungen wie QAnon gar nicht so populär sein, wie man annehmen möchte – jedoch würden solche Behauptungen aufgrund von Automatisierung viel eher verbreitet. Manipulation geschehe, indem Nutzer mit diesen Fake-Beiträgen in Kontakt kommen und glauben, dass sie von echten Menschen stammen.

Sowohl linke als auch rechte Gruppierungen würden Bots nutzen, im Durchschnitt machen sie fünf Prozent aller analysierten Accounts aus. Vor allem wenn es um Verschwörungsgeschwurbel mit politischem Konnex geht, werden sie vermehrt eingesetzt – so seien 13 Prozent der Accounts in diesem Zusammenhang Bots.

Rechtsradikale Seiten

Theorien, die mit Corona zu tun haben, sind hoch im Kurs – etwa dass es sich um eine absichtlich verbreitete Biowaffe aus China handeln soll. Außerdem würden die Bots viel eher Links zu rechtsradikalen Seiten wie "Breitbart" teilen als echte Menschen. Twitter würde zwar versuchen, gegen QAnon vorzugehen, doch das sei womöglich nicht genug, befinden die Autoren der Untersuchung. (red, 30.10.2020)