Diane Marie Müller Richy Müller Felix Klare im neuen "Tatort: Der Welten Lohn"

Foto: ORF/ARD/SWR/Benoît Linder

Oliver Manlik hat alles verloren. Seinen gutbezahlten Job. Seine Frau, die längst einen anderen hat. Seinen Sohn, der nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Und vor allem seinen Glauben an eine faire Welt. Kein Wunder, dass Manlik (Barnaby Metschurat) Wiedergutmachung verlangt für all das, was ihm passiert ist. Manlik wird im neuen Tatort aus Stuttgart (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD, aufgrund der Premiere von "Vienna Blood: Die letzte Seance" und "Im Zentrum" erst um 23 Uhr auf, ORF 2) Opfer eines brutalen Kapitalismus, dem die Bilanzzahlen weit wichtiger sind als das Wohl der Mitarbeiter. "Wirtschaft ist Kampf", sagt sein machtgeiler ehemaliger Chef Joachim Bässler, aalglatt gespielt von Stephan Schad. Mehr als drei Jahre saß Manlik wegen Korruption unschuldig in den USA im Gefängnis, wurde zum Bauernopfer einer Firma, die ihn eiskalt fallengelassen hat. Jetzt will er Rache.

Stichhaltige Beweise fehlen

Als Bässlers Personalchefin tot im Wald aufgefunden wird, zählt Manlik bald zu den Hauptverdächtigen. Die Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) bekommen es mit einem Mann zu tun, dem fast jedes Mittel recht ist, um sein altes Leben zurückzubekommen. Doch stichhaltige Beweise dafür, dass Manlik für den Tod der Personalchefin verantwortlich ist, fehlen.

Regisseur Gerd Schneider legt mit Der Welten Lohn einen – im besten Sinne – altmodischen, schnörkellosen Krimi vor. Im Fokus steht aber nicht die Mördersuche und nicht die Ermittlungsarbeit der Kommissare, sondern die Psyche eines verletzten, gescheiterten Menschen, der um Gerechtigkeit kämpft. Und Barnaby Metschurat verkörpert diesen Kampf mit einer solchen Kraft, dass es ein Vergnügen ist, ihm dabei zuzusehen. (Astrid Ebenführer, 31.10.2020)

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