Sie zeigen ein starkes Comeback, die Zahlen für die Wirtschaftsentwicklung der Eurozone im dritten Quartal. Mit einem Wachstum von 12,7 Prozent im Vergleich zum Frühjahr wurde ein Großteil des Corona-bedingten Einbruchs wettgemacht. Und: Vor allem die stark infizierten Volkswirtschaften Italien, Spanien und Frankreich holten eindrucksvoll auf. Der Haken an der Sache: Sie ist Schnee von gestern.

Vor allem die Gastronomie wird auch in Österreich von Sperren hart getroffen.
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Seit die Infektionszahlen wieder steil nach oben weisen, erst Reisewarnungen die Hoffnungen des Tourismus zunichtemachen, dann Lockdowns unterschiedlicher Prägung den Aufschwung abwürgen, schreitet Europa neuerlich in das Tal der Tränen. Vor allem die Gastronomie und viele andere Dienstleister werden auch in Österreich von Sperren hart getroffen.

Wie viele Jobs der Lockdown kosten wird, lässt sich klarerweise nicht sagen. Dass es viele sein werden, kann aber allein aufgrund der Tatsache angenommen werden, dass die betroffenen Branchen besonders beschäftigungsintensiv sind.

Da ist der Staat noch einmal kräftig gefordert. Wer Betriebe schließt, muss die Folgen abfedern. Wer anschafft, zahlt! Diese Devise war bis Mitte März auch rechtlich verankert, indem es einen Entschädigungsanspruch nach dem Epidemiegesetz gab. Der wurde in einer Nacht-und-Nebel-Aktion gekippt, die Unternehmer sahen sich plötzlich zu Bittstellern degradiert. Im Lockdown II kann sich der Staat keine Verzögerungen und bürokratischen Hürden mehr leisten. (Andreas Schnauder, 30.10.2020)