Die Formel 1 sorgt sich um die weitere Saison.

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Imola – In der Formel 1 wächst die Sorge, dass die Corona-Pandemie auch den Betrieb der Rennserie wieder lahmlegen könnte. "Die Situation wird immer ernster", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Rande des Großen Preises der Emilia-Romagna: "Die Formel 1 bringt niemanden in Gefahr, da wir in unserem Mikrokosmos bleiben. Aber wir können auch nicht ignorieren, dass die Zahl der Fälle in verschiedenen Ländern rasch zunimmt."

Für den Rest der Saison ist dem Formel-1-Tross von den jeweiligen Regierungen zwar zugesichert worden, ohne Quarantäne einreisen zu dürfen. Aber "irgendwann könnten die Regierungen dieser Länder beschließen, die Grenzen zu schließen, was unsere Pläne beeinträchtigen könnte", meinte Wolff.

TV-Gelder noch nicht eingefahren

Ab Donnerstag startet in Großbritannien ein vierwöchiger Lockdown, die Auswirkungen auf die Formel-1-Industrie sind noch unklar – sieben der zehn Teams unterhalten Fabriken auf der Insel.

Nach dem 13. Saisonrennen in Imola am Sonntag (13.10 Uhr/RTL und Sky) stehen noch ein Grand Prix in der Türkei, zwei WM-Läufe in Bahrain sowie Mitte Dezember das Saisonfinale in Abu Dhabi auf dem Programm.

Die Corona-Notsaison hat bereits WM-Status erlangt, hierzu waren acht absolvierte Rennen notwendig. Allerdings stehen nicht zuletzt üppige TV-Gelder auf dem Spiel. Damit diese von den Rechteinhabern in voller Höhe ausgezahlt werden, muss die Formel 1 in einer Saison 15 Rennen bestreiten.

Testregime

"Bis jetzt hat uns Chase Carey (Formel-1-Boss, d.Red.) versichert, dass der Zeitplan eingehalten wird", ergänzte Wolff: "Aber er sagte auch, dass vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Pandemie niemand weiß, wie die Situation in einer Woche, geschweige denn in einem Monat aussehen wird." Für das kommende Jahr plant die Formel 1 gar mit einem Rekord von 23 Rennen.

Der Formel-1-Tross wird alle fünf Tage auf SARS-CoV-2 getestet und muss in strikt getrennten Blasen leben. Seit dem wegen der Pandemie deutlich verspäteten Saisonstart in Österreich Anfang Juli wurden in der Formel 1 nach offiziellen Angaben rund 65.000 Coronatests vorgenommen, die Zahl der positiv Getesteten lag bei 55 (Stand: 29. Oktober). Wolff: "Wir sind in unseren Blasen geblieben, hatten nur sehr wenige Fälle und stellen kein Risiko dar. Wir sind wahrscheinlich die sicherste Gruppe von Menschen da draußen." (sid, 1.11.2020)