"Vienna Blood" und Corona sorgten am Sonntag für eine Unterbrechung eines geliebten Rituals: Wer den "Tatort" um 20.15 Uhr sehen wollte, musste auf die ARD ausweichen. Auf ORF 2 stand eine weitere Folge der Psychokrimireihe "Vienna Blood" auf dem Programm, um 22.10 Uhr diskutierte Claudia Reiterer mit Gästen in "Im Zentrum".

Darum geht's im neuen "Tatort: Der Welten Lohn":

Als die Personalchefin eines Stuttgarter Unternehmens getötet wird, nehmen Thorsten Lannert und Sebastian Bootz ihre Ermittlungen in der Firma auf. Keine besonderen Vorkommnisse, bekommen sie zu hören – dabei verschweigt Vorstandschef Joachim Bässler seinen Konflikt mit dem ehemaligen Manager Oliver Manlik. Fast vier Jahre saß der als Bauernopfer der Firma wegen Korruption in den USA im Gefängnis.

Nun ist er wieder im Land und will sein Leben zurück. Bässlers harte Haltung stachelt Manliks Rachegefühle an, der Kampf der beiden Männer eskaliert in einem versuchten Sprengstoffattentat auf Bässler. Inzwischen sind aber auch Lannert und Bootz Manlik auf der Spur. Sie verdächtigen Oliver Manlik, der Mörder der Personalchefin zu sein und sind entschlossen, weitere Anschläge zu verhindern.

Foto: ORF/ARD/SWR/Benoît Linder

Das Buch stammt von Boris Dennulat, Regie führte Gerd Schneider. Dieser legt mit "Der Welten Lohn" einen "im besten Sinne altmodischen, schnörkellosen Krimi vor" schreibt Astrid Ebenführer im STANDARD. "Im Fokus steht aber nicht die Mördersuche und nicht die Ermittlungsarbeit der Kommissare, sondern die Psyche eines verletzten, gescheiterten Menschen, der um Gerechtigkeit kämpft. Und Barnaby Metschurat verkörpert diesen Kampf mit einer solchen Kraft, dass es ein Vergnügen ist, ihm dabei zuzusehen."

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"Ein Sprengsatz und ein Auftragskiller kommen ins Spiel, und die Täterfrage verwandelt sich – für einen 'Tatort' durchaus mal originell – schnell in eine andere: Wer wird hier zum Opfer? Der Schauspieler Barnaby Metschurat balanciert als Manlik sehr beachtlich eine Figur aus, die sich permanent auf der Kippe zwischen mehr oder weniger sachlicher Verhandlung um Gerechtigkeit und purem Amok befindet", bewertet Claudia Tieschky von der "Süddeutsche Zeitung" die neue Folge.

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"Das zeigt zwar recht schön, wie eng Wahnsinn und Wirtschaft zusammenliegen können. Aber es gibt am Ende einfach zu viele Momente, in denen man mit dem Plot hadert, als dass der zum Mann-gegen-Mann-Schocker überhöhte Wirtschaftskrimi einen wirklich mitreißt", urteilt Christian Buß von spiegel.de.

Wie sehen Sie die neue Folge? Top oder Flop? (red, 1.11.2020)

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