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Österreich wurde von einem Terroranschlag erschüttert.

Foto: REUTERS

Offenbar mehrere Täter, wüstes Herumschießen, ein junger Mann in der Wiener Innenstadt erbarmungslos von einem der Täter ermordet, massive Polizeieinsätze an mehreren Punkten der Stadt, knapp vor Mitternacht Suche nach offenbar noch flüchtigen Tätern.

Das ist offenbar ein großer Anschlag gewesen. Seinen Ausgangspunkt nahm er in der Seitenstettengasse, in der sich die historische Synagoge und die Büros der Israelitischen Kultusgemeinde befinden. Das war möglicherweise das Ziel des Anschlags.

Das Gebäude war allerdings leer und fest verschlossen, sodass sich die Wut der Täter offensichtlich gegen die Besucher der zahlreichen Lokale in der Umgebung richtete. Der Anschlag zeigt einige Ähnlichkeiten mit den Terroranschlägen im Zusammenhang mit den "Mohammed-Karikaturen" in Frankreich. Gegen Mitternacht war der Hintergrund jedoch noch nicht klar.

Organisierter Angriff

Aber es ist ganz offenbar eine größere, organisierte Aktion, wie sie Österreich schon sehr lange nicht mehr gesehen hat – konkret seit den Palästinenseranschlägen in den Achtzigerjahren.

Noch ein Stresstest für Österreich, in ohnehin stressigen Zeiten. Ein düsteres Zeichen, dass wir offensichtlich auch ein "Frontstaat" in dem laufenden Angriff auf Europa, auf die westlichen Werte geworden sind. Und im Raum steht auch die Furcht, dass die Täter von hier sind. (Hans Rauscher, 3.11.2020)