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Sendungen wie "The Morning Show" zeigen das Potenzial von Apple TV+.

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Seit kurzem ist Apple One verfügbar. Das neue Bündelservice kombiniert die bereits bestehenden Dienste Apple Music, Apple Arcade und Apple TV+ und reicht dazu noch einige Gigabyte iCloud-Speicher. Im Apple-One-Abo kosten alle Services dann insgesamt weniger für den Endkunden, jedoch liegt genau hier eines der Hauptprobleme.

Nicht konkurrenzlos

Apple ist mit seinen genannten Diensten in der ungewohnten Rolle des Underdogs. Apple Music muss sich mit Spotify messen, die Anzahl der Konkurrenten von Apple TV+ sprengt schon die Möglichkeit, sie nur an einer Hand abzählen zu können. Einzig Apple Arcade gibt es in dieser Form nirgends sonst.

Um den Preisvorteil von Apple One ausschöpfen zu können, muss man aber tatsächlich all diese Dienste auch wirklich nutzen, sonst ist man mit Einzelabos günstiger dran. Aber wieso sollte man gewohnte Dienste wie Netflix oder Spotify aufgeben? Die Services im Detail.

Apple Arcade

Vielleicht das stärkste Tool von Apple One – zumindest für Gamer. Über 100 Spiele finden sich in der Bibliothek, von denen ein Großteil wirkliche Highlights für Zwischendurch sind. Die meisten Games sind recht kurz ausgefallen, aber an Abwechslung fehlt es wahrlich nicht. Vom Racer (z. B. Sonic Racing) bis hin zum erwachsenen Adventure (z. B. South of the Circle) findet sich alles im Portfolio. Noch ein Tipp: der Zelda-Klon Oceanhorn 2!

Dank Genre-Unterteilung, Hitlisten und Neuerscheinungen findet sich auch schnell das richtige Spiel für den eigenen Geschmack. Ohne One-Abo kostet Apple Arcade 4,99 Euro pro Monat. Apple Arcade hat übrigens kein App-Icon, der Zugriff auf die Games-Bibliothek findet sich im App-Store unter dem Punkt "Arcade".

"Oceanhorn 2" erinnert optisch und spielerisch stark an "Zelda: Breath of the Wild".
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Apple Music

Rund 70 Millionen Songs finden sich in Apple Music. Das Handling der App ist intuitiv, bietet unzählige Playlists sowie nationale und internationale Radiostationen – ein rundes Angebot. Die größten Unterschiede zum Platzhirsch Spotify sind schnell aufgezählt: Spotify gibt es auch als kostenlosen Dienst (mit Werbung), außerdem ist die Podcast-Auswahl aufgrund von exklusiven Deals größer.

Preislich liegen die zwei Dienste sowohl für Einzelaccounts (9,99 Euro pro Monat) als auch für den Familienaccount (14,99 Euro pro Monat) auf demselben Niveau.

Apple TV+

Auch nach rund einem Jahr ist Apple TV+ noch immer keine Konkurrenz für Netflix oder Amazon Prime. Zwar finden sich mittlerweile wirklich hochwertige Serien und Filme im Angebot, allein an der Quantität fehlt es, die für eine längere Kundenbindung nötig ist. Fairerweise muss man sagen, dass der Dienst nur 4,99 Euro pro Monat kostet, das heißt wesentlich günstiger als zum Beispiel Netflix ist. Ohne große Exklusivdeals in der nahen Zukunft wird es allerdings schwierig für Apple werden, hier eine große Fanbase aufzubauen.

Exklusiv produzierte Filme wie "On the Rocks" mit Bill Murray könnten zumindest langfristig Apple TV+ etablieren.
Apple Deutschland

iCloud

Es gibt viele populäre Cloud-Dienste. Apples Angebot in diesem Bereich nennt sich iCloud und kann via Apple One um 50 GB (Einzelaccount) oder 200 GB (Familienaccount) aufgestockt werden. Praktisch, wenn auch von Cloud-Diensten generell bekannt: Man kann alle Devices der Familie in diese Cloud verknüpfen und damit jegliche Form von Files einfach teilen.

Soll man umsteigen?

Wer sich oder seine Familie dazu überreden kann, auf Apple One umzusteigen und alle anderen Streamingdienste abzumelden, kann tatsächlich Geld sparen. Sollte diese Idee allerdings von nur einer Person torpediert werden, was aufgrund der wenigen "Killerfeatures" von Apple Music und Apple TV+ nicht unrealistisch klingt, ist das Apple-One-Abo nur für die wenigsten User wirklich attraktiv.

Wer ohnehin schon all diese Services nutzt und dazu begeisterter Gamer ist, der kann den Dienst in jedem Fall nach dem kostenlosen Probemonat verlängern. Zu finden unter: Einstellungen ➞ Apple ID ➞ Abonnements oder App Store ➞ Account ➞ Abonnements.
(Alexander Amon, 4.11.2020)

Zwei Abomodelle gibt es.
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