Die Corona-Testraße auf der Donauinsel ist seit 24. September in Betrieb, jene beim Happel-Stadion öffnete Mitte August. Mehr als 95.500 Tests wurden in beiden Einrichtungen bereits durchgeführt. In Kürze folgt eine dritte Teststraße.

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Wien – Auch in Wien nehmen die Corona-Zahlen stetig zu. Am Mittwoch wurden im 24-Stunden-Vergleich 845 Neuinfektionen verzeichnet, knapp 6180 PCR-Tests wurden durchgeführt. Allerdings ist der Anstieg in der Millionenstadt weniger massiv als in anderen Bundesländern. Bei der 7-Tages-Inzidenz von Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner weist die Ages für Wien den Wert 286 auf – weniger hat aktuell nur Kärnten (246).

Am Mittwoch benötigten 110 Corona-Erkrankte eine intensivmedizinische Behandlung. Damit waren sechs Intensivbetten mehr belegt als tags zuvor. Damit stehen nach dem derzeitigen Stufenplan der Stadt Wien nur noch rund 40 Intensivbetten für Corona-Fälle zur Verfügung. Bei weiterem Bedarf, also im Notfall, ist aber eine Verdopplung der Intensivbettenkapazität für Corona-Erkrankte möglich. Dafür müssen aber in großem Ausmaß andere Eingriffe verschoben, Leistungen zurückgefahren und Patienten in andere Betten verlegt werden.

Dritte Teststraße kommt

Um die Testkapazität in Wien weiter zu erhöhen, soll neben den bereits bestehenden Teststraßen beim Ernst-Happel-Stadion und bei der Floridsdorfer Brücke auf der Donauinsel eine dritte derartige Einrichtung geschaffen werden. Das kündigte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im ORF an. Allerdings gibt es noch letzte Details zu klären, weshalb aktuell "weder Ort noch Datum der Inbetriebnahme" verkündet werden könne, wie es aus Hackers Büro heißt. "Diese Woche wird es aber noch keine dritte Teststraße geben", sagte ein Sprecher zum STANDARD. Die bestehenden Einrichtungen werden laut Stadt Wien weiterhin gut genützt: Bis 2. November wurden in beiden Teststraßen bereits mehr als 95.500 PCR-Tests durchgeführt.

Flächendeckende Tests in Heimen

Aufgrund des Terroranschlags wurde am Mittwoch mit einem Tag Verspätung die flächendeckende Testung von insgesamt 17.000 Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen in Wien begonnen. Hier werden Antigen-Schnelltests eingesetzt. Im Gesundheitsressort der Stadt rechnet man damit, das Screening in acht bis neun Tagen geschafft zu haben. Aktuell verfügt die Stadt über 250.000 Antigen-Schnelltests, die auch bei Mitarbeitern und Besuchern von Pflegewohnheimen und Spitälern zum Einsatz kommen sollen. Weitere zwei Millionen Tests sind bestellt.

Wien fixiert neue Corona-Strafsätze

Auf Basis des neuen Covid-19-Maßnahmengesetzes des Bundes, in dem Strafsätze deutlich niedriger angesetzt wurden, reduzierte auch Wien die Strafen bei Corona-Vergehen. Sie gelten dann, wenn Organmandate nicht bar bezahlt werden und eine Strafverfügung zugeschickt wird. Demnach sind etwa bei Verstößen gegen den Ein-Meter-Mindestabstand Strafen ab 100 Euro zu zahlen. Wer gegen die MNS-Tragepflicht in gewissen Bereichen verstößt, muss mit 50 Euro rechnen. Maximalstrafen gehen bis 500 Euro. Bei Verstößen gegen Abstände in Auto-Fahrgemeinschaften oder Taxis (zwei statt drei Personen pro Reihe) sind 100 Euro fällig. Wer die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen ignoriert und ein etwaiges Organmandat nicht bar bezahlt, muss 150 Euro zahlen. Bei Jugendlichen werden die Strafbeträge halbiert. (David Krutzler, 4.11.2020)