"In dem Lockdown-Monat verlieren wir insgesamt rund 300.000 Euro", nannte Intendant Reitmeier konkrete Zahlen zum Landestheater Tirol.

Foto: Andrea Leichtfried

Innsbruck – Der Intendant des Tiroler Landestheaters, Johannes Reitmeier, erwartet sich im Dezember Öffnungsschritte für die Kultur. Er habe zwar aufgrund der voraussichtlichen Wirksamkeit "Verständnis" für die Schutzmaßnahmen, wolle aber, dass Kulturveranstaltungen bei den von der Bundesregierung angekündigten schrittweisen Öffnungen zum Zug kommen, sagte er.

Auch "Ausfallszahlungen" für die Einnahmenverluste im November seien für ihn unumgänglich. "In dem Lockdown-Monat verlieren wir insgesamt rund 300.000 Euro", nannte Reitmeier konkrete Zahlen. Im Dezember wünscht sich Reitmeier daher nach dem verlustreichen November zumindest "zeitlich angepasste Ausgangsbeschränkungen", sodass Kulturveranstaltungen wieder möglich sind.

Schließlich habe man die eigenen "Hausaufgaben gemacht" und ein "gutes Präventionskonzept vorgelegt", das praxistauglich gewesen sei, so der Intendant. "Es gab in der Zeit seit unserer Wiedereröffnung im September keinen einzigen Corona-Fall in unserem Umfeld", hielt er fest. Reitmeier räumte aber auch ein, dass es trotz guter Hygiene-Maßnahmen und einem Leitsystem angesichts der steigenden Zahlen wohl "schwieriger" geworden wäre. Die aktuell getroffenen Präventionsmaßnahmen würden aber auch im Dezember "standhalten". "Einen 100-prozentigen Schutz gibt es aber natürlich nie", betonte er.

"Produktionen werden weiter vorbereitet"

Ein Großteil der Energie konzentriere sich gegenwärtig aber auf die Probenarbeit, erklärte der Landestheater-Intendant. "Alle geplanten Produktionen werden weiter vorbereitet", so Reitmeier. Auch eine Premiere unter Aufführungsbedingungen in Anwesenheit des Produktionsteams werde es geben, berichtete er. Das sei sehr wichtig, damit dann im Dezember das "Live-Erlebnis so schnell wie möglich wieder machbar ist", konstatierte er.

Sorgen, dass bei der Wiederaufnahme der Vorstellungen für das Publikum ebenjenes ausbleiben könnte, machte sich Reitmeier nicht. "Wir haben schon nach dem ersten großen Lockdown gesehen, dass unser Publikum sehr treu ist und glücklich war, Kultur wieder genießen zu können", hielt er fest. Es habe keine "nennenswerten Probleme" in Sachen Besuchergunst gegeben, das Publikum habe sich kompromisslos "hereingetraut".

Er hege die Hoffnung, dass das auch im Dezember so sein werde, meinte Reitmeier. "Ich bin optimistisch und kämpferisch", fügte er hinzu. Offenbar ein Optimismus, der beispielsweise nicht einmal von den für November abgesagten Vorstellungen der Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber getrübt werden kann, die erst Ende September ihrer Premiere feierte. Der nächste Termin ist jedenfalls bereits für den 2. Dezember anberaumt. (APA, 5.11.2020)