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Ein Bild von einem Favoriten für den Breeders’ Cup Classic: Improbable unter Jockey Drayden Van Dyke.

Foto: AP/ Benoit Photo

Breeders’ Cup, das sind magische Worte für den Galopprennsport. Seit 1984 werden diese Rennen gegeben, finanziert aus den Deckgeldern der Zuchthengste, deren Nachwuchs dann startberechtigt ist. In diesem Jahr kamen 31 Millionen Dollar zusammen, wobei der Breeders’ Cup Classic über 2000 Meter auf der Sandbahn mit sechs Millionen Dotation der absolute Höhepunkt ist.

Am Samstag werden auf der Anlage Keeneland in Lexington, Kentucky, 14 Bewerbe vor leeren Tribünen ausgetragen, während normalerweise mit 70.000 Besuchern zu rechnen gewesen wäre. Der Wettumsatz, im Vorjahr noch 174 Millionen Dollar schwer, wird sich zum Teil ins Internet verlagern. Für die Buchmacher haben die Wetten auf das Rennen zwischen Donald Trump und Joe Biden – Betfair spricht von 500 Millionen Umsatz – die Verluste vor Ort bereits ausgeglichen.

Aus Europa wurden diesmal unter wie üblich höchsten Hygienemaßnahmen 29 Pferde eingeflogen, davon allein zehn aus dem Stall des irischen Champion-Trainers Aidan O’Brien. Die dürften auch im wichtigsten Gras-Rennen, dem Breeders’ Cup Turf, 2400 Meter lang und mit vier Millionen Dollar dotiert, am Samstag die Hauptrolle spielen.

Die Favoritenstellung der fünfjährigen Stute Magical (Quote 5:2) unter Jockey Ryan Moore hängt auch mit der günstigen Startposition aus Box zwei zusammen, während ihr dreijähriger Stallgefährte Mogul (3:1) vom äußersten Startplatz ins Rennen gehen muss. Sehr gute Chancen werden auch der Aga-Khan-Stute Tarnawa (7:2) eingeräumt, die den international bestens erfahrenen Belgier Christoph Soumillon im Sattel hat. Dass der US-Hengst Arklow mit 11:1 die heimischen Konkurrenten anführt, spricht für sich. Auch in der BC Mile um zwei Millionen Dollar auf Gras steht mit dem dreijährigen Kameko (4:1) ein Europäer an der Spitze, knapp gefolgt von drei US-Pferden, denen die kürzere Distanz offensichtlich entgegenkommt.

Rennen der Sieger

Im Breeders’ Cup Classic sind zehn US-Pferde als Sandbahn-Spezialisten unter sich. Spitzentrainer Bob Baffert, zuletzt wegen unerlaubter Substanzen im Blut einiger seiner Pferde in Verfahren verwickelt, lässt den Favoriten Improbable (3:1), den Kentucky-Derby-Sieger Authentic (9:2) sowie Maximum Security (5:1), den Sieger des 20-Millionen-Rennens Saudi Cup, satteln.

Schärfster Gegner des Trios sollte Tiz The Law (4:1) sein. Der Hengst, der als erstes in New York gezogenes Ross seit 1882 die Belmont Stakes in Elmont, NY, gewonnen hatte, war im Kentucky Derby als hoher Favorit unter Manuel Franco nur knapp von Authentic mit Jockey John Velazquez ausgestochen worden.

Spannung wie bei einer Präsidentenwahl ist garantiert – nur nicht endlos lange. (Nikolaus Dolenz, 5.11.2020)