In Honduras warteten hunderte Menschen auf Hilfe, nachdem der Hurrikan Eta durch das Land gezogen war.

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Erdrutsch bei Purulha.

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Guatemala-Stadt – In dem von schweren Unwettern getroffenen Guatemala werden Dutzende Todesopfer befürchtet – darunter allein 100 in einem Dorf, das von einem Erdrutsch begraben wurde. "In diesem Moment rechnen wir (...) nach nicht offiziellen Zahlen damit, dass mehr oder weniger 150 Tote zu verzeichnen sind", sagte der Präsident des mittelamerikanischen Landes, Alejandro Giammattei, in einer Pressekonferenz am Freitag.

Das Militär habe große Probleme gehabt, in einige abgeschnittene Gebiete des Landes vorzudringen. Dennoch seien schon Rettungskräfte in Queja, einem Teil der Ortschaft San Cristobal Verapaz, angekommen, um nach Opfern des Erdrutsches zu suchen. Das Militär schätzte, dass dort rund 150 Häuser verschüttet wurden.

In Honduras bestätigten die Behörden sieben Todesopfer. Tote wurden auch aus Nicaragua, Costa Rica und Panama gemeldet. In Honduras warteten Hunderte Menschen auf Hilfe, die sich vor den Fluten auf die Dächer ihrer Häuser gerettet hatten. Schnellboote und Hubschrauber sollen die Menschen in den unzugänglichen Gebiete in Sicherheit bringen.

Schlecht ausgebaute Infrastruktur

Eta war am Dienstag als Hurrikan der zweitstärksten Kategorie in Nicaragua auf Land getroffen und zog dann nach Honduras weiter. Bereits vor der Ankunft des Hurrikans wurden an der nicaraguanischen Karibikküste heftige Winde und starker Regen registriert. Die Regierung verlegte 1.500 Soldaten in die Region.

Zuletzt war Nicaragua 2016 von Hurrikan Otto getroffen worden, wie die Zeitung "La Prensa" berichtete. Besonders verheerend war Hurrikan Mitch, bei dem 1998 in ganz Mittelamerika mindestens 9.000 Menschen ums Leben kamen. In den armen Ländern der Region mit der meist schlecht ausgebauten Infrastruktur haben Naturkatastrophen oft fatale Folgen.

28. Tropensturm der Saison

Eta ist der 28. Tropensturm im Atlantik in der laufenden Saison. So viele Tropenstürme gab es bisher nur im Jahr 2005. Die vorgesehenen 21 Namen für Wirbelstürme waren aufgebraucht. Meteorologen mussten deshalb auf das griechische Alphabet zurückgreifen Zuletzt verursachte Hurrikan Zeta erhebliche Schäden in den USA und tötete mindestens sechs Menschen.

Die Hurrikan-Saison in der Karibik dauert noch bis zum 30. November. Eta dürfte nach der Prognose des US-Hurrikanzentrums nun weiter über Honduras und dann erneut auf die Karibik hinausziehen. Am Wochenende könnte der Tropensturm dann auf Kuba und die Kaimaninseln treffen. (APA, red, 6.11.2020)