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Artistisch.

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Es war doch nicht so gemeint.

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Leverkusen – Nicht zuletzt dank eines Treffers von ÖFB-Teamkapitän Julian Baumgartlinger hat Bayer Leverkusen mit dem vierten Saisonsieg in der deutschen Fußball-Bundesliga das Überraschungsteam Union Berlin vom vierten Tabellenplatz verdrängt. Baumgartlinger traf am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach zum zwischenzeitlichen 4:2 (82.) und sicherte Bayer damit drei Punkte.

Denn in der Nachspielzeit gelang Joker Valentino Lazaro noch der dritte Treffer für die Gäste zum Endstand von 4:3. Das Tor war dennoch das große Highlight des Abends: Lazaro traf mit einem Scorpion-Kick aus rund zehn Metern, bei dem er eine Flanke hinter seinem Rücken mit der Ferse direkt ins Tor verlängerte.

"Ich bin froh und stolz darauf und mit ein bisschen Abstand zum Ergebnis kann ich mich auf jeden Fall mehr darüber freuen, als in diesem Moment", sagte Lazaro unmittelbar nach dem Spiel über seinen artistischen Treffer. "Das Ergebnis heute ist sehr schade. Wir waren zwar nicht die bessere Mannschaft, aber wir hatten trotzdem unsere Möglichkeiten." Bayer-Torhüter Lukas Hradecky lobte den ÖFB-Teamspieler: "Ich habe jetzt keinen Hut, den ich ziehen kann, aber es war ein geiles Tor."

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Noch einmal aus einer näheren Perspektive: Hier hat Lazaro den Ball schon getroffen. Er ist gerade auf dem Weg ins Kreuzeck.
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Zweimal Lucas Alario (27., 41.), Leon Bailey (68.) und Baumgartlinger netzten für Bayer, für Mönchengladbach erzielten Lars Stindl (18./Foulelfmeter, 30.) und Lazaro (94.) die Tore. Mit Hannes Wolf stand ein weiterer Österreicher im Fokus, der Eingewechselte jagte freistehend aus fünf Metern den Ball aber weit über das Tor (67.).

Aleksandar Dragovic wurde im Finish bei Bayer eingewechselt, aufseiten der Borussia war neben Lazaro und Wolf auch Stefan Lainer bis zur 74. Minute im Einsatz. Das Team von Ex-Salzburg-Coach Marco Rose rutschte durch die zweite Saisonniederlage in der Tabelle auf den siebenten Platz ab.

Wolfsburg schlägt Hoffenheim

Bereits am Sonntagnachmittag hatten die Remis-Spezialisten des VfL Wolfsburg von Trainer Oliver Glasner den zweiten Saisonsieg gefeiert. Mit dem verdienten 2:1 (2:0) gegen Hoffenheim hat die weiter ungeschlagene Mannschaft von Xaver Schlager nunmehr elf Punkte auf dem Konto. Renato Steffen (6.) und Wout Weghorst (26.) trafen am Sonntag für die Niedersachsen, den Gästen glückte durch Sargis Adamyan nur noch der Anschlusstreffer (87.).

VfL-Keeper Koen Casteels parierte in der vierten Minute der Nachspielzeit einen Handelfmeter von Salzburgs ehemaligem Goalgetter Munas Dabbur.

Hoffenheim, das in der Europa League zuletzt drei Siege feierte, holte in der Liga dagegen nur einen Punkt aus fünf Spielen. Christoph Baumgartner war für 1899 über die volle Zeit im Einsatz, Florian Grillitsch bis zur 59. Minute, Stefan Posch fehlte verletzt.

Glasner glättet Wogen

Trainer Glasner sieht sein Verhältnis zur sportlichen Führung des VfL Wolfsburg trotz seiner Interview-Äußerungen zur Transferpolitik nicht nachhaltig belastet. "Ich habe gesagt: wir. Ich habe nicht einmal gesagt: Ich hatte diese Ideen und die sportliche Leitung hatte andere Ideen. Wir hatten die gleichen Ideen, die wir nur auf einer einzigen Position nicht realisieren konnten", betonte der Oberösterreicher am Sonntag auf Sky.

Glasner hatte am Donnerstag und Freitag das Scheitern einer weiteren Verpflichtung "mit Tempo und Tiefgang" für den Angriff beklagt. "Wir haben unser Transferziel in der Offensive nicht erreicht", erklärte der frühere LASK-Coach. Sportchef Jörg Schmadtke kritisierte daraufhin den Zeitpunkt dieser Äußerungen und sagte dem Sportbuzzer: "Man kann nicht Dinge haben wollen, die unrealistisch sind."

Vor dem Ligaspiel gegen 1899 Hoffenheim legte Glasner Wert auf die Feststellung: "Ich habe das überhaupt nicht als Kritik aufgefasst. So ist es auch nicht zu verstehen. Ich habe nur gesagt: Wir haben uns ein Anforderungsprofil auferlegt. Und wir haben das nicht realisieren können." Die Resonanz auf diese Aussagen sei für ihn "überraschend" gewesen.

Glasner kündigte ein Gespräch mit Sportchef Jörg Schmadtke an. "Wir werden jetzt die Länderspiel-Pause nutzen, um uns noch einmal zusammenzusetzen und die Sache zu besprechen", sagte er bei der Pressekonferenz zum 2:1-Sieg. An einen Rücktritt denke er nicht. Mit einer Trennung seitens des Vereins rechnet er ebenso wenig: "Ich kann versprechen, dass wir weiter alles gemeinsam für den Erfolg des VfL tun werden." (APA, luza, 8.11.2020)