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Vielleicht nennen sie ihn bald den Michael Liendl Spaniens: Carlos Soler.

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Der spanische Fußballmeister Real Madrid hat am achten Spieltag der La Liga eine empfindliche Niederlage erlitten und die Tabellenspitze erstmal aus den Augen verloren. Beim FC Valencia unterlagen die Königlichen in einem wahren Elfmeter-Festival mit 1:4 (1:2).

Carlos Soler verwandelte drei Strafstöße (35., 54., 63.) für die Gastgeber, zudem profitierte Valencia von einem Eigentor des französischen Weltmeisters Raphael Varane (43.). Real war durch Karim Benzema (23.) in Führung gegangen, danach lief nichts mehr im Sinne der Gäste.

"Alles falsch gemacht"

Die Schlappe hat einen ratlosen Real-Coach hinterlassen. Nach dem ersten Gegentreffer habe sein Team seine gewohnten Tugenden praktisch über Bord geworfen, sagte Zinedine Zidane. "Wir haben alles falsch gemacht, es ist schwer, unsere Leistung zu verstehen", erklärte der Franzose, der vor allem das Defensivverhalten anprangerte: "Es gibt keine Entschuldigung dafür, wie wir heute verteidigt haben. Das Spiel hat sich nach dem Ausgleich völlig verändert. Das ist uns jetzt schon ein paarmal passiert, und mir gefällt das gar nicht", meinte Zidane.

In der Tabelle belegt Real mit 16 Punkten den vierten Rang. Tabellenführer Real Sociedad hat 20 Zähler, aber auch eine Partie mehr absolviert.

Messi eingewechselt

Derweil zeigte der sechsmalige Weltfußballer Lionel Messi bei Reals Erzrivalen FC Barcelona bereits am Samstag, dass er auch Joker kann. Eine Halbzeit lang war er Bankdrücker, dann avancierte der Argentinier beim 5:2 (1:1) gegen Betis Sevilla nach seiner Einwechslung zum Matchwinner für die Katalanen. Der argentinische Superstar war in der 61. per Handelfmeter sowie in der 82. Minute erfolgreich.

Trainer Ronald Koeman hatte alles richtig gemacht. "Leo hat das Champions-League-Spiel gegen Kiew mit Problemen beendet", berichtete der niederländische Barca-Coach, "er war nicht in der Verfassung, um von Anfang an zu spielen. Wir haben uns abgesprochen, dass er ins Spiel kommt, wenn er sich gut fühlt." So war es.

Mit dem 33-jährigen Messi kam der Umschwung im Spiel. Ousmane Dembele (22.) hatte das 1:0 für Barca erzielt. Sein französischer Landsmann Antoine Griezmann scheiterte mit einem Foulelfmeter an Claudio Bravo (33.). Antonio Sanabria (45.+2) glich für die Andalusier zum 1:1 aus. Es drohte der nächste Rückschlag für die Katalanen, die in der Tabelle von La Liga schon abgeschlagen sind.

Ansu Fati verletzt

Aber mit Messi im Team war der Renommierklub fast nicht wiederzuerkennen. Der zuletzt oft gescholtene Griezmann (49.) schoss das 2:1 für die Gastgeber, es folgte der Doppelpack von Messi. Pedri (90.) sorgte für den Endstand. "Messi ist immer die Lösung", schrieb die Zeitung Sport aus Barcelona.

Überschattet wurde das Spiel allerdings von der Verletzung des Barca-Shootingstars Ansu Fati. Wie der Klub mitteilte, erlitt der 18-Jährige einen Meniskusriss im linken Knie. Er wird bis auf Weiteres nicht zur Verfügung stehen und sich am Montag einer Operation unterziehen. (sid, red, 8.11.2020)