Parade-Beispiel: der BWM Hydrogen 7 (2006).

Foto: BMW

Es entspräche einer aufgeklärten Weltsicht, Entscheidungen über künftige Technologien offen zu diskutieren, das heißt, Vor- und Nachteile neuer und alter Technologien klug abzuwägen und weitreichende politische Entscheidungen erst nach einer strikten Analyse möglicher Folgen zu treffen.

Der Konkurrenzkampf der Interessengruppen hat aber oft zur Folge, dass Wunschdenken, Schlagworte und Modeströmungen stärker wirken als nachvollziehbare Argumente. Und am Ende beschuldigen sich auch noch die Lobbys gegenseitig des Lobbytums. Zudem haben bisher verwendete Technologien oft den Wettbewerbsnachteil, dass man auch ihre negativen Wirkungen genau kennt, während es relativ leicht ist, neue, noch nicht in allen Details erforschte Technologien als sauber und naturschonend hochzujubeln.

Zum Glück sind da die Universitäten

Da ist es gut, wenn es Universitäten gibt, die trotz aller wirtschaftlichen Verflechtungen ihren grundsätzlichen Auftrag ernst nehmen und wissenschaftlich sauber ihre Untersuchungen anstellen. So ist es möglich, dass ein Verbrennungsmotor nicht nur als klimakillende Dreckschleuder dargestellt wird, sondern, klug eingesetzt, auch als Teil der Lösung der Klimaproblematik gesehen werden kann.

Schon klar: Man darf durch sogenannte Übergangstechnologien keine Zeit mehr verlieren. Es wird den Erfolg der Elektroantriebe aber nicht schmälern, wenn dort, wo sie denkbar ungeeignet sind, nach anderen Lösungen gesucht wird – wie zum Beispiel Wasserstoff im Verbrennungsmotor. (Rudolf Skarics, 10.11.2020)