Die Fehlerquote von 2,7 Prozent im Jahr 2019 ist damit laut EU-Rechnungshof etwas höher als in den vorangegangenen Jahren.

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Luxemburg – Im Jahr 2019 sind mehr als vier Milliarden Euro aus dem Budget der EU fehlerhaft ausgegeben worden. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht des Europäischen Rechnungshofs hervor. Bei den berücksichtigten Ausgaben von 159,1 Milliarden Euro im Budgetjahr 2019 belief sich die Fehlerquote demnach auf 2,7 Prozent. Die Quote ist damit im Vergleich zu den Vorjahren leicht angestiegen: 2018 lag sie bei 2,6 Prozent, 2017 bei 2,4 Prozent.

In den meisten Fehlerfällen, die geprüft wurden, handle es sich laut Rechnungshof um Verfahrensfehler im Vergabeverfahren und nicht um Betrug. Lediglich neun Fälle, in denen der Rechnungshof von Betrug ausgeht, wurden der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf gemeldet.

Einfache Vergaberegeln gefordert

Rechnungshofpräsident Klaus-Heiner Lehne rief sowohl die Europäische Kommission als auch die EU-Mitgliedsländer dazu auf, klare und einfache Vergaberegeln für alle EU-Finanzen zu schaffen. Dies sei umso wichtiger im Hinblick auf das 1,8 Billionen Euro schwere EU-Haushalts- und Corona-Aufbaupaket für die Jahre 2021 bis 2027.

Der Rechnungshof prüft als unabhängige Kontrollinstanz jährlich ob die Zahlungen von EU-Mitteln durch die Europäische Kommission regelkonform erfolgen. (APA, 10.11.2020)