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Apple stellt wieder neue Dinge vor.

Foto: ANDREW KELLY / REUTERS

Nach dem Launch-Event ist vor dem Launch-Event: Das gilt für Hardwarehersteller weltweit, bei Apple aber dank des breiten Produktportfolios im Besonderen. Und so gibt es am Dienstagabend – und damit nur wenige Wochen nach der Vorstellung neuer iPhones – bereits die nächste Veranstaltung. Und zwar eine, die für das Unternehmen und seine Kunden genau genommen sogar noch wichtiger ist. Soll sie doch einen zentralen Wechsel bei der Hardwareausstattung von Apple-Geräten einläuten.

Zugabe

Unter dem Namen "One More Thing" lädt Apple zur Vorstellung neuer Geräte. Die Erwartungen an den Event sind groß, soll das Unternehmen in diesem Rahmen doch die ersten Laptops mit seinen eigenen Prozessoren auf Basis der ARM-Architektur vorstellen – oder, wie man es selbst nennt: "Apple Silicon". Damit wechselt man auf dieselbe Basis, die auch bei iPhones und iPads genutzt wird, und verabschiedet sich von Intel-Prozessoren.

Bereits vor einigen Monaten hatte Apple angekündigt, dass es bis Ende des Jahres die ersten Geräte mit "Apple Silicon" geben wird. Insofern ist die Vorstellung der neuen Hardware keine sonderliche Überraschung. Abzuwarten gilt es aber, welche Devices als erste auf die neue Basis umgestellt werden, immerhin soll dieser Wechsel nach und nach erfolgen. Zuletzt war zu hören, dass Apple den Anfang gleich mit drei Modellen machen will: einem 13-Zoll-Macbook Air sowie einem 13- und einem 16-Zoll-Macbook Pro.

Ähnlichkeiten zum iPhone 12

Bei den darin verbauten Chips soll es sich um Abkömmlingen des beim iPhone 12 verwendeten A14 handeln. In Benchmarks liefert dieser hervorragende Ergebnisse, wie er sich unter realen Arbeitslasten unter macOS mit echtem Multitasking schlägt, muss sich aber erst zeigen. Zumindest erhofft sich Apple von diesem Wechsel deutliche Verbesserungen der Akkulaufzeit. Gleichzeitig ermöglicht der Wechsel Apple, Hard- und Software noch besser aufeinander abzustimmen – und natürlich die eigene Gewinnspanne zu erhöhen.

Interessant könnte der Event vor allem sein, weil weitere Details zur Leistungsfähigkeit erwartet werden. So gibt es derzeit noch einige offene Fragen dazu, wie gut die Übersetzungstechnologie Rosetta 2 funktioniert, die dafür sorgen soll, dass für die Intel-Architektur geschriebene Programme auch auf den ARM-Chips gut laufen.

MacOS Big Sur

Die zweite große Neuerung des Events wird auf Softwareseite erwartet: die Freigabe von macOS Big Sur. Die neueste Version des Betriebssystems befindet sich bereits seit einigen Wochen im Betatest, nun dürfte sie fertig sein. Zu den zentralen Neuerungen gehört ein Redesign, das äußerlich stark an iOS und iPadOS erinnert. Zudem gibt es nun ein neues Kontrollzentrum. Dazu passend wurden viele Apps überarbeitet, so gibt es etwa beim Browser Safari zentrale Privacy-Verschärfungen.

Während diese beiden Punkte als gesetzt gelten, muss sich erst zeigen, ob es weitere Überraschungen geben wird. So war zuletzt immer wieder von neuen Over-Ear-Kopfhörern von Apple die Rede, die auch schon in Produktion sein sollen. Auch ein aktualisiertes Apple TV geistert bereits seit einiger Zeit durch die Gerüchteküche.

Das Warten hat aber ohnehin bald ein Ende: Das Event beginnt am Dienstagabend um 19 Uhr MEZ. Der STANDARD wird zeitnah von all den Neuerungen berichten. (red, 10.11.2020)