Schaut aus wie Fleisch, ist aber keines: Veggie-Alternativen landen auch bei Fastfoodriesen zunehmend auf der Speisekarte.

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Wien – Erst Ende Oktober hat das EU-Parlament entschieden, dass ein Seitan-Schnitzerl als solches bezeichnet werden darf und auch – zumindest namentlich – nichts gegen ein Tofu-Würstl spricht. Zuvor hatte die Fleischlobby versucht, pflanzlichen Fleischimitaten tierisch anmutende Bezeichnungen zu verbieten. Der Schuss ist wohl eher nach hinten losgegangen: Nur wenige Wochen nach der Abstimmung hat der Fastfoodriese McDonald's bekanntgegeben, sein fleischloses Sortiment auszubauen.

Im kommenden Jahr soll der erste "McPlant" in mehreren Ländern der Welt über die Ladentheke gehen. Im Gespräch sind offenbar auch fleischlose Hendl-Alternativen. Zwar hatte der US-Konzern zeitweise bereits in der Vergangenheit Burger ohne tierische Inhaltsstoffe im Sortiment, nun tüftelt das Unternehmern aber offenbar an einer eigenen Rezeptur. McDonald's hatte zuvor in Kanada vegane Laberln vom Marktführer Beyond Meat testweise eingeführt. Der Konzern soll auch in den Entstehungsprozess der neuen Veggie-Burger involviert gewesen sein.

Veggie-Wurst auf der Pizza

Die Ankündigung von McDonald's sorgte an den Börsen für Regung. Die Beyond-Meat-Aktie brach am Montag zeitweise um bis zu 29 Prozent ein. Aber auch davor lief es nicht so rund: Der Fleischersatzhersteller hat im dritten Quartal stark unter der Corona-Krise gelitten und die Erwartungen deutlich verfehlt. Unterm Strich fiel ein Verlust von 19,3 Millionen Dollar (16,3 Millionen Euro) an.

Die Durststrecke für den Hersteller vegetarischer Fleischimitate könnte schon bald beendet sein: Der Fastfoodkonzern Pizza Hut kündigte am Montag an, testweise Pizzen mit veganen Würsteln von Beyond Meat anbieten zu wollen. Die Kreation wird vorerst allerdings nur in den USA und Großbritannien erhältlich sein. (red, 10.11.2020)