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Die Brücke stürzte am 14. August 2018 ein.

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Mittlerweile wurde sie neu gebaut.

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Genua – Mehr als zwei Jahre nach dem tödlichen Brückeneinsturz in der italienischen Stadt Genua ist die Polizei gegen sechs ehemalige und aktuelle Manager des Autobahnbetreibers vorgegangen. Drei Personen seien unter Hausarrest gestellt worden, teilte die Finanzpolizei der Hafenstadt am Mittwoch mit. In drei Fällen seien andere juristische Einschränkungen verhängt worden, wozu etwa Tätigkeitsverbote gehören können.

Betroffen seien drei ehemalige und drei aktuelle Führungskräfte des privaten Autobahnbetreibers Autostrade per l'Italia. Laut den Ermittlern besteht der Verdacht des Angriffs auf die Verkehrssicherheit und des Betrugs.

43 Tote

Die Morandi-Autobahnbrücke war am 14. August 2018 eingestürzt. Autos und Lastwagen stürzten in die Tiefe, 43 Menschen starben. Hunderte, die unter der Hochbrücke wohnten, wurden obdachlos. Die Reste des Bauwerks wurden abgerissen, im vergangenen August wurde der Neubau unter dem Namen San-Giorgio-Brücke eingeweiht.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben seit längerem gegen mehr als 70 Personen, darunter Beschäftigte des Autobahnbetreibers, aber auch andere mutmaßlich Verantwortliche. Es besteht der Verdacht, dass es an der Brücke Wartungsmängel und andere Schwächen gab. Die Regierung ist dabei, die Besitzverhältnisse bei den Autostrade per l'Italia zu verändern und sie unter staatliche Kontrolle zu stellen. (APA, dpa, 11.11.2020)