News Corp Australia nutze seine Machtposition "routinemäßig dazu, Gegner in Wirtschaft und Politik anzugreifen", sagt der ehemalige australischen Premierminister Kevin Rudd,

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Sydney – Das australische Parlament wird eine Untersuchung zum Einfluss des Medienkonzerns von Rupert Murdoch und zur Medienvielfalt im Land einleiten. "Die Australier sind zunehmend beunruhigt angesichts der Konzentration der Medien und der Macht sowie des politischen Einflusses von Murdoch", erklärte Senatorin Sarah Hanson-Young von den Grünen am Mittwoch auf Twitter.

Mehr als eine halbe Million Menschen hatten in einer Online-Petition gefordert, die Rolle von News Corp Australia, dem australischen Ableger des US-Unternehmens von Murdoch, unter die Lupe zu nehmen. Initiiert wurde die Petition vom ehemaligen australischen Premierminister Kevin Rudd, der der Labor-Partei angehört und häufig von den Zeitungen des Murdoch-Konzerns kritisiert worden war.

"Krebsgeschwür unserer Demokratie"

Rudd bezeichnete News Corp als "Krebsgeschwür unserer Demokratie", das ein "effektives Monopol" innehabe. Diese Machtposition nutze der Konzern "routinemäßig dazu, Gegner in Wirtschaft und Politik anzugreifen" und die Meinungsfreiheit und die öffentliche Debatte zu untergraben.

News Corp Australia ist das größte Medienunternehmen des Landes und besitzt Zeitungen in fast allen Großstädten sowie Fernsehsender und Zeitschriften. Die konservative australische Regierung hatte nicht auf die Petition reagiert. Über sie berichten die Murdoch-Medien in der Regel positiv. Die Oppositionsparteien schlossen sich jedoch zusammen, um die Untersuchung durchzusetzen. (APA, 11.11.2020)