Der einstige Vizekanzler soll sich mit einem Glücksspielbetreiber wegen einer Gesetzesänderung abgesprochen haben.

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Wien – Der frühere FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache steht wegen eines weiteren Verdachts im Visier der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Er soll in seiner Zeit als Vizekanzler von einem Glücksspielbetreiber einen Yachturlaub angeboten haben bekommen, schreibt die "Kronen Zeitung". Im Raum steht der Vorwurf der Bestechung. Strache selbst wollte zu den Vorwürfen nicht Stellung nehmen.

Strache soll im Frühling 2018 als Vizekanzler bei einem Treffen mit dem Besitzer mehrerer Pokerkasinos eine geheime Absprache vereinbart haben. Das sollen von den Ermittlern sichergestellte Chatprotokolle und Dokumente belegen. Demnach wollte sich Strache in der türkis-blauen Regierung für ein neues Glücksspielgesetz einsetzen. Als Gegenleistung hätte er von dem Unternehmer dessen Yacht samt Besatzung für einen Luxusurlaub mit der Familie in Italien zur Verfügung gestellt bekommen.

Rechnungshofliste

Es handelt sich nicht um den ersten Verdacht, Strache könnte Gegenleistungen für Gesetzesinitiativen im Glücksspielbereich versprochen bekommen haben. Die WKStA soll auch einen Flug im Privatjet nach Ibiza prüfen. Die Maschine soll einem Bekannten Straches, einem Unternehmer, gehört haben, der in einer Rechnungshofliste als Parteispender aufscheint.

Aus der WKStA wurde zumindest bestätigt, dass es in diesem Zusammenhang Ermittlungen gegen zwei Beschuldigte gebe. Namen wurden allerdings nicht genannt.

Der Generalsekretär des Team Strache, Christian Höbart, wies die Berichte über Ermittlungen als Fake News zurückgewiesen. "Strache hat sich niemals bestechen lassen, er war niemals auf der Yacht von Herrn Peter Z. und hat sich niemals von Herrn Peter Z. einladen lassen, er hat niemals einen Flug geschenkt oder geliehen bekommen, sondern privat gebucht und bezahlt", so Höbart. (APA, 11.11.2020)